Schopfheim „Offen für alle Musikstile“

Gudrun Gehr
Freuen sich über eine ganze Reihe an Geburtstagskonzerten: Anja Lohse und Bernhard Wehrle. Foto: Gudrun Gehr

Jubiläum: Die beliebte Reihe „Akustik in Agathen“ besteht seit 20 Jahren

St. Agathen als Veranstaltungsort unter dem Siegel von „Agustik in Agathen“ feiert den 20. Geburtstag und hat sich als höchst respektable und überregional bekannte Bühne bemerkenswerter Musiker gemausert.

Von Gudrun Gehr

Schopfheim-Fahrnau. Die Konzertveranstaltungen des Initiatoren-Paares Anja Lohse und Bernhard Wehrle sind aus dem städtischen Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Im November 2002 erklang mit dem Duo Anne Ehmke & Daniel Vogel erstmals ein akustisches Konzert in der Kirche. Bis 2012 bot die Initiative für Künstler auch Auftrittsmöglichkeiten als Konzertreihe des Freien Radios Kanal Ratte, bei dem Bernhard Wehrle als Mitarbeiter tätig war.

Für den Erhalt der deutschen Volksmusik

Im Pressegespräch berichten die beiden Initiatoren von der Entstehung des Gedankens, das Kirchlein St. Agathen in Fahrnau als Konzertraum für viele unterschiedliche Musikrichtungen zu nutzen. Anja Lohse sagt: „Wir sind für alle Musikstile offen, also alles außerhalb einer Schublade.“ Grundsätzlich ist gewünscht, dass die Musiker ohne wesentliche elektrische Verstärkung, ohne Mischpulte und ohne große Verstärker zum Auftritt bereit waren.

Zunächst wurden regional Musikschaffende für einen Auftritt angefragt. Erfolge zeigten sich bald, und das Interesse von internationalen Formationen wurde geweckt. Unvergessen bleiben Auftritte wie die des „Ukulele Orchestra of Great Britain“, der irischen Folkband „Kila“ und des Perkussionisten Murat Coskun sowie der bayerischen Gruppe „Kofelgschroa“. „Wir sind interessiert an puristischer Musik, Folk, gerne jazzlastig, weltmusikalisch oder traditionell im Osten oder im Balkan verankert“, so Bernhard Wehrle. Auch in legendärer Erinnerung sind die Straßenmusik-Festivals in Schopfheim, zuletzt im Juli 2022, die vom Veranstalter-Duo organisiert werden.

Das künftige Augenmerk der beiden Initiatoren liegt auf dem Erhalt der deutschen Volksmusik, die droht, verloren zu gehen. Auch hier gebe es Formationen, die eine Präsentation in Agathen gerne wahrnehmen würden. Zwischenzeitlich haben Bernhard Wehrle und Anja Lohse ein langjährig tragbares Netzwerk aufgebaut, um den Blick für neue, geeignete Künstler zu schärfen.

Gerne besuchen die beiden Veranstalter Musik-Festivals, beispielsweise das Rudolstadt-Festival als größtes Folk-Roots-Weltmusik-Festival Deutschlands, wo bereits einige Musiker zum Besuch nach Schopfheim veranlasst wurden. Auch bestehen gute Kontakte zu nordischen oder Schweizer Labels. „Wir bieten musikalische Qualität, keine Leuchtfeuer.“ Dies bestätigt sich durch Auftritte der verschiedenen Künstler beispielsweise im Burghof Lörrach, die bereits vor zehn Jahren bei „Agathen“ waren.

Die Auslastung der bisher 76 präsentierten Konzerte wird als durchweg gut beschrieben. 47 Konzerte waren komplett ausverkauft. Sogar in den Corona-Jahren 2020 und 2021 liefen die Konzerte mit Einschränkungen ohne Unterbrechung weiter.

Bis Januar sind vier Konzerte geplant

Die beiden Veranstalter streben pro Jahr rund sechs Veranstaltungen an. Große Unterstützung kommt von der Stadt Schopfheim, die die Veranstaltungen auch auf ihrer Homepage führt.

Die Organisation von „Akustik in Agathen“ sei ohne Gründung eines Vereins unkomplizierter, hier habe man kürzere Wege zu Entscheidungen und weniger Aufwand. Gerne geben die beiden Veranstalter Hilfestellung, wenn durch Musikschaffende in Eigeninitiative Konzerte in Agathen organisiert werden.

Mit vielen Ideen wird der Geburtstag gefeiert. Vier Konzerte sind bis Januar 2023 geplant. Was würde zum Geburtstag besser passen als Klänge aus der Geburtsstadt des Jazz mit Nicole Johänntgens „Henry-Projekt“ und New Orleans Groove? Der gern gesehene Gast „FisFüz & Guests“ mit dem „Camerata String Quartet“ wird sich in der benachbarten Matthäus-Kirche präsentieren, Jütz präsentiert sich mit Folkjazz, oder bei „Matria“ präsentieren sich Tamara Lukasheva & Matthias Schrifl mit „Ukraine trifft Allgäu“.

Pläne der Veranstalter liegen vor, ein Kontingent von 20 Prozent der Eintrittskarten denjenigen Personen zur Verfügung zu stellen, die sich Eintrittspreise von rund 20 Euro nicht leisten können.

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