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Schopfheim Ohne Maske kein Durchkommen

Werner Müller
Vollautomatische Maskenkontrolle vor dem Stadtbüro: Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Gsell, Fachgruppenleiter Patrik Bender sowie Thomas Reichert und Heiko Lais (beide Magnetic) bei der Übergabe der Drehsperre. Foto: Werner Müller

Rathaus: Automatische Kontrolle vorm Stadtbüro / Magnetic stellt Drehsperre mit Kamera zur Verfügung

Schopfheim - Vorsicht Kamera: Wer das Stadtbüro im ehemaligen Bezirksamt aufsuchen will, fühlt sich ab sofort wie auf einen Flughafen versetzt – muss er doch ein Drehkreuz passieren. Und das lässt ihn durch nur, wenn er einen Mund-Nasen-Schutz trägt.

High-Tech vom Feinsten im Rathaus: Das vollautomatische Corona-Schutzsystem hat die Stadt einer einheimischen Firma zu verdanken – dem Zufahrts- und Zutrittskontrollspezialisten Magnetic Autocontrol mit Sitz in der Grienmatt. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben führend bei automatischen Kontrollanlagen an Flughäfen.

„Die steigenden Infektionszahlen zeigen, dass wir bei den Hygieneregeln auf keinen Fall nachlassen dürfen“, erklärte Thomas Gsell, nachdem er als Stellvertreter des Bürgermeisters die Drehsperre bei der offiziellen Übergabe am Dienstagnachmittag – mit Maske natürlich – als erster anstandslos passiert hatte. Das System erinnere die Rathausbesucher höflich daran, ihre Masken aufzusetzen. „Damit“, so Gsell weiter, „schützen wir unsere Bürger – und unsere Mitarbeiter im Rathaus.“

Der Anstoß zur vollautomatischen Maskenkontrolle kam von der Herstellerfirma Magnetic. Sie bot der Verwaltung an, vor dem Stadtbüro ein „kostenloses Leihgerät“ zu installieren, wie Firmenvertreter Thomas Reichert bei der Übergabe berichtete.

Die Markgrafenstadt verfüge seines Wissens somit r über das erste öffentliche Gebäude im Landkreis, wenn nicht sogar in ganz Baden-Württemberg, das nun mit einem solchen System ausgerüstet sei. „Das ist gut für die Sicherheit“, so Reichert.

Für das Projekt vor der eigenen Haustür verwendet Magnetic eine so genannte Dreiarm-Drehsperre aus der aktuellen Modellreihe „FlowMotion“. Die nachhaltig produzierte Sperre besteht aus umweltfreundlichem Werkstoff und ist für den Einsatz vor dem Bürgerbüro im markanten Blau der Stadtfarben lackiert. 2018 erhielt die vom berühmten Designstudio Pininfarina entworfene Drehsperre sogar einen Preis.

Eine Kamera mit „intelligenter Bildverarbeitung“ prüft die Besucher. Sitzt die Maske richtig, gibt das Drehkreuz den Weg frei. Wegen der Datensicherheit müssen sich die Rathausbesucher nach Angaben des Unternehmens übrigens keine Sorgen machen: Alle Bilddateien werden nur intern verarbeitet und nicht gespeichert.

Wer aus Gesundheitsgründen keine Maske tragen darf, muss dennoch nicht draußen bleiben. Über zwei Fernbedienungen können Rathausmitarbeiter von der Pforte beziehungsweise vom Stadtbüro aus die Schranke freigeben.

„Für uns ist das eine ideale Referenz direkt vor der Haustür“, betont Magnetic-Geschäftsführer Arno Steiner. Die Markgrafenstadt sei damit ein „echter Vorreiter, was den automatisierten Infektionsschutz angeht.“

Thomas Gsell zeigte sich denn auch angetan vom Türsteher mit Scharfblick. „Das spart der Stadt Personalkosten für den Einsatz von Sicherheitsleuten“, bedankte er sich für die ebenso „innovative“ wie technisch „sehr eindrucksvolle“ Lösung. Der hohe Aufwand für die Kontrolle zur Einhaltung der Corona-Regeln werde sicher noch bis mindestens Ende des Jahres nötig sein.

Dass die Stadt für die Drehsperre keinen Euro aufwenden muss, freute ihn besonders: „Kostenlos ist immer gut“, sagte Gsell. Das im Rathaus installierte System hat in der Basisversion nach Firmenangaben einen Gegenwert von etwa 5000 Euro.

Begeistert von der „modernen Technik“ zeigte sich Fachgruppenleiter Patrick Bender, im Rathaus unter anderem auch fürs Stadtbüro zuständig. „Wir sind froh über die Schranke“, sagte er.

Ein „Großteil“ der Bürger halte sich zwar an die Maskenpflicht beim Betreten der Verwaltungsgebäude, „ein paar renitente“ gebe es aber halt doch. Ob die automatische Zugangskontrolle den Einsatz von Sicherheitspersonal ganz überflüssig mache, sei deshalb noch abzuwarten.

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