Gegen die Lehre vom „gerechten Krieg“
Sein Engagement galt daher der Erneuerung des „praktischen Christentums“ mit dem Ziel eines nachhaltigen Friedens, der den Weltfrieden (Völkerverständigung, Abrüstung, Recht auf Kriegsdienstverweigerung) und die Einheit der christlichen Konfessionen ebenso umfassen sollte wie die Überwindung der sozialen Gegensätze in der Gesellschaft (christlicher Sozialismus) und den Frieden in den Familien.
Rendle sieht Metzger als überaus begabten Netzwerker, dem es leicht fiel, Verbindungen zwischen Menschen und zwischen Organisationen zu knüpfen.
Angesichts der Größe seines Anliegens sei es nachvollziehbar, dass er dabei seinen Gesichtskreis immer mehr erweiterte. Er war 1918 Mitbegründer der größten katholischen Friedensorganisation Deutschlands in der Weimarer Republik, hatte aber schon sehr früh seinen Blick auch auf die internationale Zusammenarbeit in der katholischen Friedensarbeit ausgerichtet.
1921 hielt er in Paris (als erster Deutscher nach dem Krieg) bei einer Friedenskundgebung vor begeisterten 4000 Menschen eine Rede. Bald darauf nahm er, trotz Gegenwinds von seiner kirchlichen Obrigkeit, an Konferenzen des protestantisch geprägten „Internationalen Versöhnungsbundes“ teil.
1927 sprach er vor einem Friedenskongress, an dem Vertreter verschiedener Weltreligionen teilnahmen. Seine wohl bekannteste Rede hielt er 1929 vor der „Internationale der Kriegsdienstgegner“ vor einem mehrheitlich sozialistischen und kommunistischen Publikum.
Mit seinem Eintreten für den Frieden befand sich Metzger in fundamentaler Opposition zu den Nazis, obwohl er 1933 zunächst versucht hatte, eine Form der Verständigung herzustellen um die von ihm gegründete Gemeinschaft zu schützen. Seine Beschränkung auf gewaltfreien, passiven Widerstand bewahrte ihn letztlich jedoch nicht vor der Hinrichtung im Jahr 1944.
Weitere Informationen: Ludwig Rendle, „Max Josef Metzger: Gerechter Friede statt Gerechter Krieg“, Grünewald-Verlag, ISBN: 978-3-7867-3216-7, Preis: 40 Euro.
Ludwig Rendle, pensionierter Gymnasiallehrer für katholische Religion und Deutsch, war von 1994 bis 2010 Leiter der Abteilung Schule und Religionsunterricht der Diözese Augsburg. Mit seinem Buch über Max Josef Metzger promovierte er zum Dr. theol.