Schopfheim Plädoyer für eine „ganz tolle Sache“

Hans-Jürgen Hege
An der Hebelschule soll an drei Wochentagen eine Ganztagsschule eingerichtet werden. Foto: Pixabay

Ausschuss: Einstimmiges Votum für die Einrichtung einer Ganztagsschule an der Johann-Peter-Hebelschule

„Wir wollen starten und bitten um die Bestätigung unseres Antrags“, beendete die Leiterin der Johann-Peter-Hebel-Schule, Stefanie Jagasia, vor dem Finanzausschuss ihr leidenschaftliches Statement für die Erneuerung des „verbindlichen Antrags zur Einrichtung einer Ganztagsschule für die Grundstufe“ ihrer Schule.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim. Und die Ratsmitglieder gaben den erhofften Startschuss. Einstimmig votierten sie dafür, den Antrag, der bereits 2016 über das Staatliche Schulamt und das Regierungspräsidium auf den Weg gebracht worden war, dann aber „aufgrund des wegen von Bauverzögerungen aufs Frühjahr 2023 verschobenen Umzugs“ nicht umgesetzt werden konnte, erneut zu stellen.

„Das ist ein gewinnbringendes Projekt“

Noch einmal muss zu dem Projekt, das Stefanie Jagasia aus Sicht der Schule und Amtsleiter Jürgen Sänger seitens der Verwaltung „an Grundschulen für die ersten vier Klassen der Förderschulen“ speziell bei Kindern mit Lernproblemen als „gewinnbringend und notwendig“ erachten, die Zustimmung der Schulkonferenz, der Gesamtlehrerkonferenz und des Schulträgers eingeholt werden, wurde im Verlauf der Sitzung am Montag im Rathaus betont.

Und die Stadt fügte ein weiteres Argument hinzu: „Aus unserer Sicht sollte durch den Umzug des SBBZ (sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum) auf den Campus auch diese Schulform die Möglichkeit des Ganztagsbetriebs erhalten.“

„Der Lernbedarf unserer Schüler ist besonders hoch“

Die Schulleiterin pochte auf den Antrag in verbindlicher Form, weil „die Qualität der Ganztagsschule enorm gewinnt, da Lernphasen (Anspannung) und Bewegungsphasen (Entspannung) sich sinnvoll abwechseln können“ und weil „der Lernbedarf unserer Schüler besonders hoch ist.“

Ganztagsschulen würden aber nicht von oben verordnet, sondern nur dort eingerichtet, wo es die Kommune und die Schulkonferenz wünsche. „Und das“, so die Rektorin, „ist hier der Fall. Schüler, Eltern, Kollegium und Schulleitung sind bereit“. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, habe man sich auf ein Ganztagsangebot an drei Wochentagen mit sieben Zeitstunden geeinigt, erklärte Stefanie Jagasia. Sie verspricht ihrer Klientel einen „abwechslungsreichen Alltag“ in einer Schule, „die Kindern und Jugendlichen mehr Raum zum Lernen, aber auch für soziales Miteinander oder kulturelle und sportliche Angebote“ vorhält. Im „pädagogischen Rhythmus“ seien Unterricht, Lernphasen, Förderangebote, Bewegungsphasen, Aktivpausen sowie Kreativzeiten sinnvoll über den Tag verteilt.

Die Ratsmitglieder waren beeindruckt. Überzeugen ließen sie sich auch von der Verwaltung, die darauf hingewiesen hatte, dass die Bereitstellung des Mittagessens sowie die Betreuung, die ebenfalls dem Schulträger obliege, in der Friedrich-Ebert-Schule gewährleistet sei, wenn eine zusätzliche Aufsichtsperson beschäftigt würde.

Unterricht, Sport und Kreativangebote

Der an den Nachmittagen vorgesehene Projektunterricht werde mit Lehrerwochenstunden „monetarisiert“, hieß es in der Vorlage der Verwaltung, die ohne Debatte akzeptiert wurde. Sven Hendrik Wünsch (Freie Wähler) wertete das Projekt, das die Verwaltung mit jährlich rund 9000 Euro kalkuliert, „eine ganz, ganz tolle Sache“.

Fraktionskollegin Hildegard Pfeifer-Zäh fand es „schön, dass die Vorgehensweise mit den Eltern im Vorfeld bereits abgestimmt worden ist“, und Heidi Malnati (CDU) ließ sich „von der Begeisterung überzeugen“, mit der die Präsentation vorgetragen worden sei. Und sie kam zum Schluss: „Ich wünsche diesem unheimlich wichtigen Projekt viel Erfolg.“

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