Frage: Wer darf sich von der Einladung angesprochen fühlen, und für wie viele Menschen wird die Tafel gedeckt sein?
Angesprochen fühlen dürfen sich alle Menschen. Gemeindeglieder und Kirchenferne, Alt und Jung, Menschen mit und ohne Geld. Die Aufzählung könnte man noch weiterführen. Wir werden erst einmal mit 50 Essern rechnen, aber es passen viel mehr ins Gemeindehaus. Und es wird immer eine Notreserve geben. Wir werden von Woche zu Woche neu planen.
Frage: Was wird serviert? Haben Sie den „Menüplan“ für den ersten Mittagstisch schon vor Augen?
Es gibt noch keinen Menüplan, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass es einen vegetarischen Eintopf oder eine Suppe mit Brot und einen Nachtisch geben wird. Dazu ein heißer Tee und Punsch. Auf jeden Fall wird es ein abwechslungsreiches, wohlschmeckendes Angebot geben.
Wir wollen gern auch das verarbeiten, das sonst weggeschmissen wird, aber noch gut zum Verbrauchen ist. Deshalb wollen wir etwas flexibel sein und mit dem kochen, was vorhanden ist.
Unsere Idee war auch, Marktbeschicker, Lebensmittelläden oder Bäckereien anzusprechen, ob sie Lebensmittel oder Brot (übrig) haben, das sie für diese Aktion spenden können. In diesem Zusammenhang ist es der Kirchengemeinde sehr wichtig, nicht mit der Tafel in Konkurrenz zu gehen. Aber da sind wir in einem guten Austausch mit dem Diakonischen Werk.
Frage: Was soll das Essen kosten?
Für unsere Gäste ist das Mittagsmahl kostenlos. Wer etwas geben möchte, weil er es finanziell kann, mag einen Beitrag in einen Suppentopf legen, der im Raum stehen wird. Davon, von den gespendeten Lebensmitteln und von Zuschüssen der Gemeinde werden wir dieses Projekt finanzieren.
Frage: Angenommen, ich bin von der Idee angetan: Wie kann ich mich einbringen?
Im Moment suchen wir Helferinnen und Helfer, die dieses Projekt mit uns angehen wollen. Es braucht schon sechs bis zehn Menschen pro Mittwoch, vom Kochen bis zum Abwasch gerechnet. Das können einzelne sein, die sich für einen überschaubaren Zeitraum engagieren wollen. Aber es ist auch gut möglich, dass sich ein Freundeskreis, eine Sportgruppe, ein Verein findet, und sagt: Ja wir sind bereit, an einem Mittwoch für das Essen zu sorgen.
Neben ehrenamtlichen Helfern braucht es auch Sach- und Geldspenden. Konkret suchen wir im Moment nach einer Gefriertruhe. Da wir Lebensmittel vielleicht azyklisch bekommen, müssen wir diese vielleicht schnell verarbeiten. Oder es bleibt Suppe übrig, die wir ein anderes Mal weiterverarbeiten können.
Frage: Wie soll das ganze hinter den Kulissen ablaufen? Woher kommt beispielsweise das Essen, und hat das Gemeindehaus die nötige Infrastruktur?
Zubereiten wollen wir das Essen direkt in unserer Küche im Gemeindehaus. Das ist eine kleine Herausforderung, aber das werden wir schaffen. In der Regel wollen wir am Mittwochvormittag kochen. Wenn sich aber eine Gruppe findet, die am Dienstagabend kochen will, werden wir auch das möglich machen.
Frage: Was braucht es, damit das Projekt gelingt?
Neben den Helfern brauchen wir natürlich Menschen, die sich einladen lassen. Denn was nutzt es uns, wenn die Suppe gekocht ist und niemand kommt, um sie zu essen?
Frage: Das Projekt ist auf drei Monate angelegt. Könnte daraus auch eine dauerhafte Einrichtung werden?
Die 13 Wochen werden eine Kraftanstrengung, wir werden von Woche zu Woche dazulernen. Aber wer weiß, welches Resümee wird ziehen. Ich kann mir so manches vorstellen, von einem gemeinsamen Mahl einmal im Monat bis dahin, dass wir es als Projekt im nächsten Winter wiederholen. Im Januar fangen wir nun erst einmal an und lassen uns überraschen, was kommt. Ich bin jedenfalls zuversichtlich.
Weitere Informationen: Zum ersten Mittagstisch lädt die Kirchengemeinde am Mittwoch , 11. Januar, zwischen 12.30 und 14 Uhr ein. Bis April findet er dann jeweils mittwochs statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Gesucht sind Helfer, die sich tatkräftig engagieren möchten – allein, mit Freunden, an einem oder mehreren Mittwochterminen. Gefragt sind auch Geld- und Sachspenden, etwa von Marktbeschickern, Bäckern, Lebensmittelläden o.ä. Ansprechpartnerin ist Diakonin Ursula Schmitthenner, Tel. 07622/4048; eine möglichst baldige Rückmeldung wäre wünschenswert.
Uschi Schmitthenner ist Diakonin in der Evangelischen Kirchengemeinde Schopfheim. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Seniorenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Arbeit mit Erwachsenen.