Zwischen Haushaltsreden am Ratstisch und Tischreden beim abschließenden Weihnachtsessen standen für den Gemeinderat einige weitere Themen auf der Agenda.
Für einen herzerwärmenden Moment sorgten zu Beginn der Sitzung zwei Bewohnerinnen der Seniorenwohnanlage „Schärers Au“, die die Sitzung für ein herzliches und blumenbewehrtes Dankeschön in Richtung Stadtobere nutzten.
Grund: Nach einigem hin und her ist es nun doch gelungen, vor dem Rewe-Markt in Gündenhausen eine Haltestelle für den zwischen Schopfheim und Langenau verkehrenden City-Bus einzurichten. „Seit heute können unsere Senioren wieder selbstständig, ohne fremde Hilfe einkaufen gehen. Das ist so viel wert“, machten die Seniorinnen deutlich.
Auf eine solche Haltestelle hatten die beiden gemeinsam mit zwei Mitstreiterinn über Eingaben beim Technischen Beigeordneten Thomas Schmitz und beim Busunternehmen selbst, mit Leserbriefen, Wortmeldungen in öffentlichen Gremiensitzungen und schließlich im persönlichen Gespräch mit Bürgermeister Dirk Harscher so beharrlich wie höflich gedrungen. Anlass war die Schließung des Netto-Marktes in der Scheffelstraße, durch die sich die Nahversorgung in der Innenstadt deutlich verschlechterte – insbesondere für diejenigen, die eben nicht so gut zu Fuß sind.
Auf charmante Weise gaben die beiden zu verstehen, dass sie durchaus dicke Bretter zu bohren hatten: „Wir haben in den vergangenen sechs Monaten begriffen, dass gesellschaftliches Engagement viel Kraft kostet – dass es sich aber lohnt.“ Der Bürgermeister räumte ein, dass die Stadtverwaltung eine „Ehrenrunde“ gedreht und die Lösungsmöglichkeit nicht direkt gesehen habe. Im gemeinsamen Austausch mit Beigeordnetem Schmitz und Ordnungsamtsleiterin Cornelia Claßen habe man nun aber eine pragmatische Lösung gefunden.
Ab 2025 werde sich in Sachen City-Bus vieles ändern, so der Bürgermeister abschließend: Die Stadt stellt dann auf ein Angebot „On-Demand“ (auf Abruf) um.
Das Stichwort „Nahversorgung“ griff CDU-Sprecher Jeannot Weißenberger auf. Erneut platzierte er die von ihm vor dem Hintergrund leerstehender Läden einer- und fehlender Lebensmittelläden in der Innenstadt andererseits schon einmal geäußerte Idee eines Dorfladens. Er sei aus der Bürgerschaft schon mehrmals positiv auf die Idee angesprochen worden. Daher sei er der Meinung, „dass wir das Thema doch etwas tiefer diskutieren sollten.“
Endlich einmal gut frequentiert ist die Uehlin-Tiefgarage dieser Tage. Der Hauptgrund dürfte darin liegen, dass das Parken dort seit einigen Wochen unabsichtlich gratis ist. Hintergrund ist ein Hackerangriff auf die Software der Betreiberfirma, durch den die Schranke außer Betrieb gesetzt worden war. In der vergangenen Woche wurde das System neu aufgesetzt – nur um sich bei der ersten Durchfahrt wieder „aufzuhängen“, wie in der Sitzung zu erfahren war: „Die Schranke würde jetzt funktionieren, nicht aber der Kassenautomat“, erklärte der zuständige Sachbearbeiter. Das Problem soll in den nächsten Tagen behoben werden.
