Schopfheim Predigten und Gebete im Internet

mt/gar
Leere Gotteshäuser – und trotzdem geht das kirchliche Leben weiter. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Corona: Wie die Kirchen mit den Einschränkungen des öffentlichen Lebens umgehen

Schopfheim/Wiesental - Das Coronavirus legt das öffentliche Leben lahm. Auch die Glaubensgemeinschaften sind davon betroffen. Wie gehen diese mit den Folgen um?

Was die Spendung der Krankensalbung angeht, antwortete der stellvertretende Dekan Michael Latzel: Das Sakrament ist gegebenenfalls nach Absprache mit dem Pflegepersonal, Arzt, Angehörigen weiter möglich.

Gemeinsame Tauffeiern mit mehreren Familien sowie Hochzeiten sind vorerst nicht möglich – zu großer Teilnehmerkreis. Für das Sakrament der Versöhnung kann man weiterhin einen telefonischen Termin ausmachen. Die Erstkommunion ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Über die Homepage und die Schaukästen wird es verschiedene geistige Impulse geben. Die Kirche wird weiterhin täglich geöffnet sein.

Pfarrer Armin Strenzl, der für die altkatholische Kirche Hochrhein-Wiesental zuständig ist, erklärt, dass die Mitglieder seiner Gemeinde per Mail eine Vorlage für „die gottesdienstliche Feier zu Hause“ zugesendet bekämen. Es werden keine Sakramente gespendet. Die Kirchen sind alle geschlossen.

Pfarrerin Ulrike Krumm aus Schopfheim geht neue Wege. Sie wird Predigten und Gebete schreiben und diese auf den Internetseiten ihrer Gemeinden Fahrnau (mit Kürnberg), Gersbach und Hausen (mit Raitbach) veröffentlichen. Unter www.eki-fahrnau-gersbach.de und www.eki-hausen.de sind auch aktuelle Informationen aus der Gemeinde abrufbar. Die Gemeinden bitten darum, dass Menschen ohne Internetzugang durch Familienangehörige oder Freunde auf diese Nachrichten hingewiesen werden.

Konfirmationen müssen verschoben werden. Konfirmationsunterricht findet in digitaler Form statt. Alle Gemeinden laden dazu ein, das traditionelle abendliche Glockenläuten als Möglichkeit zum Gebet für die Erkrankten und besonders Betroffenen zu nutzen.

In der Fahrnauer Kirche ist der Eingangsbereich (Windfang) tagsüber durchgehend geöffnet. Auf dem steinernen Lesepult liegt täglich ein Text zur Meditation. Auch Gemeindebriefe liegen bereit. In Gersbach kann das 14-tägig erscheinende „Gmeiblättli“ als Kontaktfläche zur Gemeinde genutzt werden.

Am kommenden Sonntag ist zur Gottesdienstzeit von 10 bis 11 Uhr in der Fahrnauer Kirche Orgelspiel zu hören. Die Kirche ist dann offen.

Im Freien Radio Wiesental ist an diesem Sonntag zwischen 9 und 10 Uhr auf der Sendefrequenz UKW 104,5 ein „Radio-Gottesdienst“ Pfarrerin Ulrike Krumm und Klaus Deuss zu hören.

Taufen sind verschoben, wegen der Konfirmation ist Krumm mit den Familien im Gespräch.

Pfarrer Kai Thierbach von der evangelisch-lutherischen Kirche in Steinen erklärte, man müsse auf jeden Fall alles verschieben, was sich verschieben lässt. Etwas Sorge bereiten ihm die älteren Leute, mit denen man künftig fast nur noch Telefon-Kontakt haben dürfe. Sonntags wird vor den Gottesdienstzeiten weiterhin geläutet. Die Gemeindemitglieder seien dann jeder für sich zu Hause im Gebet verbunden.

Die Landesregierung hat in ihrer Rechtsverordnung über infektionsschützende Maßnahmen unter anderem auch Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und Stätten anderer Glaubensgemeinschaften untersagt. Die Erzdiözese Freiburg stellte ein Video her, in dem Erzbischof Stefan Burger erklärt, was noch erlaubt ist: https://www.youtube.com/watch?v=U3KQLr0JLiM

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