Schopfheim „Probleme sind nicht vom Himmel gefallen“

Markgräfler Tagblatt
Josef Haberstroh ist gegen ein „Weiter so“. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Bürgermeisterwahl: Josef Haberstroh spricht sich gegen ein „Weiter so“ aus

Schopfheim . Josef Haberstroh legt nach. Kurz vor Ende des Wahlkampfes nimmt der von CDU und Freien Wählern unterstützte Bürgermeisterkandidat noch einmal ausführlich zu allen aktuellen Schopfheimer Themen Stellung – und spart dabei nicht mit deutlichen Worten.

Im Falle seiner Wahl werde es „keine Bestandsgarantien“ geben, ohne dass er sich zuvor mit den einschlägigen Sachverhalten ausgeinandergesetzt habe, so Haberstroh in einer Pressemitteilung. Er werde dafür sorgen, dass die Schopfheimer eine „gute, kompetente, bürgernahe und serviceorientierte Verwaltung bekommen“.

Grundsätzlich werde es mit ihm ein „Weiter so“ nicht geben. Schopfheim habe „so viele Baustellen, weil man in den vergangenen Jahren nicht ausreichend analysiert, zeitnah entschieden und vor allem nicht konsequent gehandelt“ habe. Sein Mitbewerber Thomas Gsell wolle „diesen Zustand fortschreiben und Schopfheim gegen äußere Einflüsse abschotten“ – das halte er für „völlig verkehrt“, so Haberstroh weiter.

Mit Blick auf die Finanzlage kündigt er ein „Frühwarnsystem“ und monatliche Controllingdaten an, er wolle bei rechtlichen Fragen die Verwaltung durch Profis unterstützen lassen und mit dem Gemeinderat in einer Haushaltsklausur die Finanzstrategie weiter entwickeln. „Wer von Verwaltung keine Ahnung hat, kann sie nicht führen und ist vom ersten Moment an abhängig“. Insofern sei die Position von Roland Matzker „schlicht realitätsfremd und für Schopfheim ein unkalkulierbares Risiko“, so Josef Haberstroh laut Pressemitteilung.

Das bisherig Leitbild der Stadt sei „zu konturenlos“, um Wirkung zu erzielen, so der Kandidat. Schopfheim müsse überall präsent sein und auf allen Ebenen eine „stärker bemerkbare Rolle spielen“.

Es gelte ferner, Schopfheim mit Augenmaß weiter zu entwickeln. Dafür brauche es eine „Agenda 2030“. Es gehe nicht um „Klein-Klein, sondern um den großen Wurf“. Das sähen seine Mitbewerber zwar anders, aber „Patchwork“ führe zu keinen Ergebnissen.

Bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum plädiert Haberstroh unter anderem für eine aktive Grundstückspolitik sowie ein Leerstandskataster.

Auch bei der Ärzteversorgung und der stationären Altenhilfe gelte, dass die Probleme „nicht vom Himmel gefallen“ seien, so Haberstroh. Vielmehr habe man „in den vergangenen Jahren geschlafen“ und stehe nun „mit dem Rücken zur Wand“. Schlagworte wie MVZ oder Ärztehaus hülfen da nicht weiter. Es bedürfe vielmehr eines langfristigen, gut durchdachten Konzepts, das er sofort in Angriff nehmen werde.

Als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnet Haberstroh seine Idee von einer „Wiesental Tourismus Gesellschaft“, die Schopfheim und das Umland touristisch bei den Übernachtungszahlen auf ein anderes Niveau hebt als bisher.

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