Schopfheim „PV-Ausbau muss forciert werden“

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Klimaschutz: Mehr als 100 Zuhörer beim Vortrag in der Stadthalle

Schopfheim (chs). Der Vortrag von Frieder Göltenbott am Dienstag im kleinen Saal der Stadthalle ist auf großes Interesse gestoßen. Der Berater für Energieeffizienz und Klimaschutz der Energieagentur Südwest stellte vor, welchen Nutzen die Photovoltaik (PV) hat.

„Die Anschaffung eines Speichers ist sinnvoll“

Im Anschluss sprach Göltenbott kurz über Wärmepumpen. Zuvor erinnerte Philip Lotte, Klimaschutzmanager beim Landratsamt Lörrach, an den landkreisweiten „Wettbewerb 365-Dächer“, an dessen Ende die Gemeinden mit dem höchsten Zubau an PV-Dachflächenanlagen und der höchsten installierten Gesamtleistung ausgezeichnet werden. Es könne noch auf vielen Dächern im hiesigen Landkreis Photovoltaik installiert werden, so Lotte.

„Eine Photovoltaik-Anlage macht Sinn, wenn wir die Sektoren Mobilität (E-Fahrzeuge), Wärme und Strom miteinander koppeln und den Eigenverbrauch einer Anlage steigern können“, sagte Frieder Göltenbott. Wer die Kraft der Sonne nutzen will, braucht Solarmodule auf dem Dach oder der Fassade und einen Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Von dort wandert der Strom ins Netz oder wird vom Hausbesitzer selber genutzt.

Sehr sinnvoll sei die Anschaffung eines Speichers, so Göltenbott. Je 1000 Kilowattstunde 40 (kWh) Stromverbrauch bedürfe es einer Speicherkapazität von einer Kilowattstunde. Anlagen mit großem Speichervolumen brauche man gar nicht, so der Energie-Experte, denn der Speicher müsse ständig ge-, aber auch entladen werden.

Es gibt eine Pflicht, aber Befreiungen sind möglich

Göltenbott verwies auf die Photovoltaik-Pflicht, die PV-Anlagen beim Neubau von 50 Nichtwohngebäuden und beim Neubau von Parkplätzen ab 35 Stellplätzen (seit 1. Januar), beim Neubau von Wohngebäuden (ab 1. Mai) und bei grundlegenden Dachsanierungen (ab 1. Januar 2023) vorschreibt. Verursacht eine PV-Anlage einen „unverhältnismäßig hohen wirtschaftlichen Aufwand“, kann der Hausbesitzer einen Befreiungsantrag von der PV-Pflicht bei der unteren Baubehörde stellen.

Göltenbott beantwortete zahlreiche Fragen der Bürger. Ob ein Batteriespeicher auch als Notstromaggregat genutzt werden kann, fragte einer. Nein, meinte Göltenbott. Es gebe Wechselrichter, die notstromfähig seien. Ob man die Module reinigen müsse, wollte ein anderer wissen. In Südeuropa ja, hierzulande nicht, so Göltenbott.

Abschließend stellte er die Funktionsweise einer Wärmepumpe vor. Eine wichtige Kennzahl ist hier die Jahresarbeitszahl (JAZ), die ein Maß für die Effizienz einer Wärmepumpe sei. Ihren Wert erhält man, wenn man die erzeugte Heizwärme durch den benötigten Strom teilt. Je höher die JAZ ist, desto mehr Heizenergie produziert die Wärmepumpenanlage im Verhältnis zur aufgewendeten Energie.

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