^ Schopfheim: Rasante Revue mit allen Hits - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Rasante Revue mit allen Hits

Jürgen Scharf

Konzert: „Merci Udo“ in der Stadthalle: Musikalisch und optisch ein Genuss.

Schopfheim - Udo Jürgens ist ein Jahrhundertkünstler. Sein „Merci Chérie“ ging um die Welt. Seine schönsten Schlager waren am Donnerstag in der Show „Merci Udo“ in der Stadthalle zu erleben.

Gut besucht

Der Name zieht, der Besuch war gut. Die im Theaterabonnement zu sehende Show mit dem Untertitel „Udo Jürgens - das Konzertereignis“ war kein Musical über das Leben des Menschen und Künstlers Udo Jürgens, wie man das auch schon gesehen hat über andere Show-Größen, sondern eine Revue.

Produzent, Arrangeur, Musiker und Ansager Peter Wölke hat dieses Showformat konzipiert und sich vier internationale Musicaldarsteller auf die Bühne geholt, alles Showprofis, keine Schlagersänger, sondern wirkliche Musicalstimmen, was den Liedern gut tat. Dazu waren Bass, Piano und Drums der Wölke-Live-Band beeindruckend druckvoll.

Der erste Plattenvertrag

Udo Jürgen Bockelmann, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, spielte anfangs in kleinen Gasthöfen Swingmusik, war als Pianist mit dem RIAS-Tanzorchesters unterwegs und machte Tanzmusik bei Max Greger. 1956 bekam er seinen ersten Plattenvertrag. Da musste ein neuer Name her, denn er war schon als Komponist erfolgreich.

Ein bisschen beleuchtete Moderator und Bandleader Peter Wölke dieses Phänomen Udo Jürgens, dessen Konzerte immer ausverkauft waren.

Aber war er wirklich „ein Traumtänzer“, wie Wölke meint? Sicher hat Udo Jürgens einen großen Traum gehabt und verwirklicht. Sein Durchbruch war 1966, als er in Luxemburg den Grand Prix d’Eurovision mit „Merci Chérie“ gewann. Da war die Karriere von Udo Jürgens nicht mehr aufzuhalten.

Für eine Szene in dieser Hommage („Buenos Dias Argentina“), geschrieben für die Fußballweltmeisterschaft in Argentinien, ziehen sich die Sänger Trikots über und der Niederländer Paul Kribbe kommt mit Sombrero und Poncho auf die Bühne.

Viele Hits und Evergreens

Neben den vielen Hits und Evergreens des vor vier Jahren gestorbenen Sängers und Komponisten gab es nicht nur akustisch fantastische Musicalstimmen von Lara Grünfeld, Linda Mikulec, Markus Dietz und Kribbe in rasanten Showblocks zu hören, sondern auch optisch einiges zu sehen.

Nicht nur, dass die Damen in ständig wechselnden Kostümen auftauchen, mal im kurzen Schwarzen, mal im langen Roten, oft glitzernd mit Pailletten. Bühnentechnisch war ebenso viel geboten, eine Lichtshow wie aus dem Cyberspace und raffinierte Videoeffekte, wie in dem Musical-Titelsong „Ich war noch niemals in New York“, wo die Skyline der Wolkenkratzer geradezu über die Kulisse dahinflog.

Emotionale Momente der Musik unterstreichen

Auch die wechselnden Lichtstimmungen waren wie geschaffen, um die emotionalen Momente der Musik zu unterstreichen. Etwa in „Immer wieder geht die Sonne auf“, mit Background-Chor, neben „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ und „Mit 66 Jahren“ einer der ganz großen Jürgens-Hits.

Natürlich waren alle großen Kultsongs von Udo Jürgens zu hören. Welterfolge wie „Griechischer Wein“ und „Aber bitte mit Sahne“, aber auch Raritäten und ruhige Balladen wie „Ich glaube“ mit einem kritischeren Text über den Umgang mit unserem Planeten Erde. Sogar das Lied „Liebe ohne Leiden“ war dabei, das Udo Jürgens mit seiner Tochter Jenny gesungen hat.

Auch wenn es keinen verbindenden Handlungsfaden gegeben hat, so haben doch die liebevoll und dramaturgisch gut zusammengestellten Songs die fehlende szenische Story wieder wettgemacht.

Einige Nummern ragten choreografisch heraus, wie der traditionelle Calypso „Matilda“ oder „Anuschka“, bei dem Keyboarder und Klarinettist Peter Wölke sogar zum Akkordeon greift.

Größe in der Schlagerwelt

Schwungvoll geriet die Boogie-Woogie- und Rock’n’Roll-Nummer mit Anklängen an Elvis und Buddy Holly im 50er-Jahre-Look. Das alles zeigte doch, dass Udo Jürgens eine Größe in der Schlagerwelt war. Er wollte immer gute Unterhaltung präsentieren - und das konnte auch diese Show.

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