Schopfheim Rockorientierte Blues-Ladies

Ralph Lacher
Die Gitarristin Laura Cox und ihre Band kamen beim Konzertabend am Freitag im Stadtpark recht rockig daher. Foto: Ralph Lacher

Auftakt zum fünften Dreyland-Bluesfestival im Stadtpark mit Laura Cox und Vanja Sky.

Schopfheim - Das Dreyland-Bluesfestival war bei seiner fünften Auflage – nach einem Jahr Corona-Unterbrechung – zumindest beim Auftakt in Schopfheim ein außergewöhnliches: Nicht gestandene Blues-Größen im oder kurz vor dem Seniorenalter traten am Freitagabend im Stadtpark auf, sondern mit der Kroatin Vanja Sky und der Französin Laura Cox zwei Power-Frauen der Alterskategorie U30.

Das Festival wird veranstaltet vom Schopfheimer Verein „exBluesiv“ um Manfred Bockey. „Es macht Mut für die Zukunft unseres geliebten Musikgenres, was wir heute Abend gesehen und gehört haben“, fasste ein begeisterter Manfred Bockey seinen Eindruck von den Auftritten der beiden Blues-Rock-Ladies zusammen. Begeistert waren auch gut 400 Musikfans, die unter den 3G-Regeln und mit Maskenschutz ein starkes Drei-Stunden-Konzert geboten bekamen.

Den Anfang machte die Kroatin Vanja Sky. Sie tourt derzeit mit ihren drei CDs (die letzten zwei mit reinen Eigenkompositionen) im Rahmen der Blues-Caravan-Tournee durch Europa. In den Support-Shows für die Blues-Rock-Bands Ufo und Canned Heat machte sie sich vor Corona einen Namen. Und wie diese Gruppen baute sie Elemente von Rock, Folk, Soul bis Country in ihren Auftritt und in die Songs ein.

Klarer Schwerpunkt: Die blues-rockigen Sachen, sei es der Opener „Rock`n`Roll Dream oder „Devil Woman“ und „Vodoo Mama“ im weiteren Verlauf. Ein paar Cover-Versionen brachte Sky auch zu Gehör, wobei es ganz kurz auch etwas leiser, balladesker wurde, etwa beim Soul-Klassiker der Bee Gees, „To Love Somebody“. Die rauchige Stimme, die ansonsten treibend und schnell daher kam, war da softer, aber trotzdem ausdrucksstark. Vanja Sky, die auch Gitarre spielte und das Tambourin bediente, hatte mit Robert WeMndt einen Klasse-Gitarristen dabei, und in Artjan Feldter einen ebensolchen Bassisten. Ihnen ließ sie gerne Raum für Soli, toll gespielt beispielsweise in der Cover-Version des Blues-Rock-Klassikers „Whole Lotta Love“ von Led Zeppelin.

Nach eineinhalb Stunden ging die Kroatin mit Band von der Bühne und machte nach der Umbaupause Platz für Laura Cox. Die Französin, die trotz jungen Alters als eine der besten Gitarristinnen der Welt gilt und nach Schopfheim mit der Empfehlung von mehr als 100 Millionen Klicks ihrer durchweg selbst komponierten Songs kam, setzte noch mehr auf Rock oder zumindest Southern-Hard-Blues.

Titel wie „Hard Blues Shot“, „Too Nice For Rock`n`Roll“oder „Heartbreaker“ standen für diese Linie. „If You Wanna Get Loud, Come To The Show“ oder „Freaking Out Loud“ die beiden Schluss-Songs nach gut zwei Stunden waren dann fast programmatisch und ließen ein begeistertes und teilweise tanzendmitgehendes Publikum zurück im Stadtpark, in dem es an diesem Augustabend recht frisch geworden war. Begeistert hatte auch die Band von Cox mit Mathieu Albiac an der Rhythmusgitarre, Marine Danet am Bass und Antonin Guérin am Schlagzeug. Die vielseitigen Kompositionen waren variantenreich, auch in den Tempi, begannen immer rockig, wurden dann mal balladesk, mal bluesig, um am Ende immer wieder rockig zu fetzen.

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