Schopfheim Schlagabtausch in der Fragestunde

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Ortschaftsrat: Geplanter Verkauf des alten Rathauses schlägt hohe Wellen in Eichen

Schopfheim-Eichen - Ziemlich viel Zündstoff steckte in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats. Der Auslöser: der geplante Verkauf des Rathausgebäudes.

Noch bevor Ortsvorsteher Rudi Wasmer dieses Thema anschnitt und mit der geplanten Sanierung der Hülschematthalle in Verbindung brachte, kochten bereits in der Bürgerfragestunde die Emotionen so hoch, dass es zu einem offenen Schlagabtausch kam.

Vieles von dem, was da gesagt wurde, fiel allerdings der schlechten Akustik zum Opfer. Eine Frage aber war dann doch deutlich zu verstehen: „Welche Unkosten verursacht das Rathaus der Stadt?“

Rudi Wasmer hatte Zahlen aus der Klausurtagung des Gemeinderates zur Hand. „Durchschnittlich muss die Stadt in das Gebäude pro Jahr rund 10000 bis 12000 Euro investieren“, erklärte er. Da es aber auch immer älter werde, seien Investitionen in Barrierefreiheit, Dämmung und Sicherheit in sechsstelliger Höhe absehbar.

Das mache den Wunsch verständlich, sich vom Rathaus samt Garage, aber nicht vom benachbarten Museum, zu trennen. Mit dem Erlös, so Wasmer, könne die Stadt die Sanierung der maroden Heizung und der Sanitärbereiche der Halle in die Wege leiten, so dass sie den neuen Sicherheitsvorschriften einschließlich Barrierefreiheit genüge sowie Räume für Ortsvorsteher, Vereine und Kindergarten zur Verfügung stelle.

Ob dafür das Geld aus dem Rathaus-Verkauf reicht? In der Runde herrschte Zweifel. Aber Rudi Wasmer gab zu bedenken, dass man der Stadt dennoch die Eichener Vorstellungen und Wünsche übermitteln müsse.

„Wenn wir uns nicht rühren, kann es durchaus passieren, dass der Gemeinderat das Rathaus verkauft, ohne dass wir dafür eine Gegenleistung erhalten“, sagte der Ortsvorsteher. Er konnte zwar noch keine konkreten Pläne für die Zukunft vorweisen, aber es sei „durchaus denkbar“, solche Pläne mit den Vereinen und den Ortschaftsräten gemeinsam zu erarbeiten, wie es Ortschaftsrat Wolfgang Bühler vorschlug.

Fest stehe, dass das alte Rathaus niemand brauche, wenn es adäquate Ersatzräume in der Hülschematthalle, dem neuen Dorfmittelpunkt, gebe. Wichtig sei lediglich, dass das denkmalgeschützte Gebäude auch nach einem Verkauf in seiner Form und Substanz erhalten bleibe. Es sei zu alt und zu geschichtsträchtig, als dass es der Nachwelt nicht erhalten werde, sagte Rudi Wasmer.

Die Feststellung eines Zuhörers allerdings konnte auch Wasmer nicht entkräften: „Wenn wir ein Angebot zur Sanierung der Halle über eine Million Euro erhalten, dann wird uns das zwei bis drei Millionen kosten, wenn es die Stadt umsetzt.“

Auf eines aber dürfe Eichen nicht verzichten, merkte der ehemalige Ortsvorsteher Hans Keller an: „Ich rate dem Ortschaftsrat, die Lobbyarbeit mit Verwaltung und Stadträten nicht zu vernachlässigen.“ Nur dann hätten die Bemühungen Aussichten auf Erfolg. Das hätten während seiner Amtszeit die Projekte Hülschematthalle, Schule und Kindergarten gezeigt, so Keller.

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