Schopfheim Schlange stehen statt planschen

Werner Müller

Freibad: Lange Wartezeiten an der Kasse /Online-Buchung funktioniert noch nicht richtig

Schopfheim - Lange Warteschlangen an der Kasse. Schon ab Mittag angeblich kein Platz mehr frei: Im Freibad läuft noch längst nicht alles rund. Bei potenziellen Badegästen und Vielschwimmern liegen die Nerven blank – jetzt gelobt die Stadt Besserung.

Die Online-Registrierung sei nicht das Hauptproblem, schildert eine Badbesucherin das Problem. Auch nicht die leidigen „Reservierer und Nichtkommer“. Vielmehr erweise sich die Einlasskontrolle als „beschwerlich“, weil das Abscannen der QR-Codes bis zu 25 Minuten Wartezeit verursache – und das „bei sengender Hitze“. Zudem sei das Personal vor allem zu Stoßzeiten unterbesetzt.

Ein weiteres Manko: Die Anlage registriert zwar, wie viele Besucher das Bad betreten, aber nicht, wie viele es dann auch wieder verlassen. Das hat zur Konsequenz, dass Plätze belegt bleiben, obwohl die betreffenden Badegäste schon längst wieder gegangen sind.

„Am vergangenen Mittwoch war schon gegen 12 Uhr kein Eintritt mehr buchbar“, schildert die „Vielschwimmerin“ die Lage. Am Samstag sei schon um 12.30 Uhr Schluss gewesen. Sie selbst verweile in der Regel nicht den ganzen Tag im Freibad, sondern nur relativ kurze Zeit. Dennoch bleibe ihre Reservation gültig und niemand anderer könne den eigentlich freien Platz für sich buchen.

Im Rathaus ist das Problem durchaus erkannt – aber noch nicht gebannt. Aufgrund der Corona-Bestimmungen dürften sich maximal nur 880 Besucher im Schwimmbad gleichzeitig aufhalten. Freiwerdende Plätze könne das Online-Buchungssystem leider noch nicht freigeben, räumt die Stadtverwaltung ein und äußert Verständnis für den „Unmut bei potenziellen Besuchern“.

Hinzu komme, dass auch die Online-Bezahl-Funktion im Kassensystem noch nicht installiert sei. Das führe zu längeren Wartezeiten beim Eintritt, da an der Kasse zwei Vorgänge (Bezahlen und Scannen) gleichzeitig abzuwickeln seien.

„Die Stadt kennt die Problematik und verspricht zeitnahe Nachbesserung“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Natürlich stelle sich die Frage, warum die Funktionen nicht bereits zum Saisonstart verfügbar waren. Remko Brouwer von der Stadtverwaltung erklärt, dass dies unter anderem auf die knappe Vorlaufzeit zurückzuführen sei, da die Stadt das Freibad erst im Herbst 2020 übernommen hat. Es gebe zudem nur wenige Firmen auf dem Markt, die die Anforderungen erfüllen können. Außerdem sorge die Corona-Pandemie für lange Lieferzeiten bei elektronischen Kassensystemen. Onlinebezahldienste wiederum seien für kurzfristige Aufträge regelrecht ausgebucht.

„Wir waren froh, überhaupt öffnen zu können“, erklärt Brouwer. Die Stadt habe das Kassensystem erst kurz vorher installieren und das notwendige Personal einstellen können. Wann das Kassensystem vollständig einsatzbereit ist, hänge von den beauftragten Firmen ab.

Die Verwaltung hat nach eignen Angaben zudem im Onlinebuchungssystem mehr Plätze freigegeben, das Kassenpersonal verdoppelt und zum Sonnenschutz vor dem Freibad Pavillons für die Badegäste aufgebaut. Zusätzlich habe man auch ein Kontingent an Eintrittskarten für die Abendschwimmer reserviert, heißt es weiter.

Die Stadtverwaltung bittet, die Ticketausgabe an der Kasse nur in Anspruch zu nehmen, wenn privat keine Möglichkeit für die Online-Buchung besteht.

Weitere Informationen: Online-Buchung: www.schopfheim.de/freibad

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