Schopfheim Schmaus und Plauderei

Ines Bode
Es hat geschmeckt, fanden die Mittagsgäste, die der Einladung des AKI folgten Foto: Ines Bode

Um Tischgespräche im Speziellen und Plaudereien im Allgemeinen gings bei der jüngsten Veranstaltung des Arbeitskreis Integration (AKI): „So schmeckts’s bei uns.“ Kulinarischer Gastgeber war die „Ukraine“.

„Wir möchten die Tradition wieder aufleben lassen“, erzählt Brigitte Fleck vom Vorstand. Vor der Pandemie wurde regelmäßig gekocht und natürlich gegessen, gar eine Art Kochbuch mit den Köchinnen und ihren Rezepten aus aller Welt liegt vor.

Spenden für Ukraine

Aktuell richte sich die Aufmerksamkeit auf die Ukraine. Daher wurden die Tageseinnahmen der „Ukraine-Hilfe 24“ gespendet. Das sei neu, so Fleck, bisher flossen sie in die Kasse des Vereins, der etwa für die Räumlichkeiten in der Austraße aufkommen müsse.

Das Domizil war letzten Samstag die Anlaufstelle unterschiedlicher hungriger Gäste. Aufgetischt wurden drei reichhaltige Gänge. Los ging’s mit der recht bekannten Suppe Borschtsch, serviert in kleinen Schüsseln. Dazu gab’s ein viereckiges „Rosinenbrötchen“ – ohne Rosinen allerdings, dafür mit Knoblauch; nur auf den ersten Blick schien es eine süße Sache zu sein.

Viele Helfer

Diese Suppe, deren kräftige Farbe von Roter Beete herrührt, möge sie sehr gern, bekundet Fleck – zum Essen allerdings kommt sie vorerst nicht, ebenso wenig wie Gudrun van den Boom, die in der Küche für sauberes Geschirr sorgte. „Essen ist jetzt nicht wichtig“, schmunzelt die Helferin. Wilfried Gronau, der Neuankömmlinge mit „Ich serviere euch alles“ begrüßt, trägt derweil den Hauptgang auf. Auch seine Frau, Michael Straub sowie weitere AKI-Mitglieder kümmern sich.

Deftige Leckereien

Ausgesprochen deftig ging’s weiter im Hauptgang, zubereitet von Anastasiia: Dünne dunkle Brotscheiben, belegt mit einer Ölsardine sowie einer Eier- und Gurkenscheibe. Außerdem standen Häppchen aus dunklem Brot bereit, belegt mit Speck, grünen Böhnchen und Meerrettich; beim Übersetzen solcher kulinarischer Details hilft die Sprachapp auf dem Smartphone. Diese Brothappen werden üblicherweise für Gäste bereitet, erzählt Chefköchin Anastasiia. Oder zum neuen Jahr.

Zehn Frauen aus der Ukraine haben im Vorfeld für den Anlass gekocht und gebacken. Auf dem Herd warten Töpfe mit schmackhaften Kohlrouladen – mit Reis und Fleisch – oder auch ohne. Allerdings: Vegetarisch läuft heute nicht so“, wird Wilfried Gronau später bilanzieren.

Den gefüllten Kohl umgibt eine feine Geschmacksnote – doch trotz eifrigen Bohrens hat niemand eine Idee, welches Gewürz es sein könnte. Auch das Handy nicht. Bleibt der Schluss: Es muss der junge, zartgrüne Kohl gewesen sein.

Begleitet wurde er von „Vareniki“, nudelartigen Teigtaschen, deren Innenleben aus Kartoffeln besteht. In buttrigen Zwiebeln geschwenkt, machen sie pappsatt. Kein Wunder, denn verfeinert werde mit Joghurt und Crème fraîche, verrät die Chefköchin. Das Dessert kommt mit einem Kaffee. Drei süße Teile gilt es zu verputzen.

Und während sich die ersten, gut gestärkten Besucher verabschieden, treten neue ein und es geht von vorn los.

Ins Gespräch kommen

Begleitet wir der kulinarische Ausflug in internationale Gefilde von regem Geplauder an den Tischen und zwischen Gastgebern und Gästen. Die ukrainischen Frauen machen verständlich, dass sie Deutsch lernen. Brigitte Fleck freut sich, denn: Eben das: Essen und ins Gespräch kommen, sei eins der Ziele der Aktion. Auch Wilfried Gronau, der die Kasse ein wenig im Blick behält, freut sich: „Preisschilder“ für das Drei-Gänge-Menü werden bewusst vermieden – mit dem Spendenkässchen klappe die Bezahlung viel besser.

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