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Schopfheim Schon Dauergast im Rathaus

Werner Müller
Hat sich im Rathaus schon fast eingelebt: der künftige Bürgermeister Dirk Harscher. Foto: Werner Müller

Dirk Harscher bereitet sich auf sein Amt vor. Jeden Tag in der Verwaltung unterwegs.

Schopfheim - Schon voll im Einsatz: Obwohl seine Amtszeit offizielle erst in einigen Wochen beginnt, geht Dirk Harscher im Rathaus schon ein und aus. „Ich bin jeden Tag hier“, gesteht der Bürgermeister in spe und bittet zum Gespräch schon mal ins künftige Amtszimmer.

Tatsächlich macht Harscher ernst mit seinem Wahlkampfversprechen, er werde Vollgas geben, so ihn die Bürger zum Stadtoberhaupt wählen sollten. Nach dem triumphalen Sieg mit einer knappen Zweidrittelmehrheit im zweiten Wahlgang gönnte sich Harscher mit seiner Familie eine Woche Urlaub, ließ sich von seinem bisherigen Arbeitgeber freistellen und nistete sich sodann im Rathaus ein.

„Ich bin seit 7. November regelmäßig hier und werde das noch bis Weihnachten durchziehen“, so der künftige Bürgermeister. Er nimmt regelmäßig an der wöchentlichen Sitzung der Fachbereichsleiter mit dem amtierenden Bürgermeister teil und fühlt sich insgesamt schon richtig „im Informationsfluss eingebunden“.

Um das „Tagesgeschäft“ eines Bürgermeister kennen zu lernen, nahm er gemeinsam mit Christof Nitz Termine wahr, unter anderem beim Spatenstich am Eisweiher. Auch zu künftigen Amtskollegen in den Nachbargemeinden sucht er den Kontakt.

Einblick ins Tagesgeschäft

Um sich einen Gesamtüberblick über die Verwaltungsarbeit zu verschaffen, kniet sich Harscher regelrecht rein. Start war im Bereich Ordnung und Soziales. Er besuchte Unterabteilungen, ging mit dem Vollzugsdienst auf Streife und schaute den Mitarbeitern bei Geschwindigkeitskontrollen über die Schultern, sah sich in der Notunterkunft im Dammweg um und nahm im „Arbeitskreis Sicherheit“ an einem Gespräch mit Polizei, Feuerwehr und DRK teil.

In dieser Woche nahm sich der neue Bürgermeister des Baubereichs an und ließ sich über die großen Hoch- und Tiefbauprojekte informieren. Nächste Woche ist dann die Finanzabteilung an der Reihe, wo Harscher sich als gelernter Banker eher heimisch fühlen dürfte. „Ich würde schon gerne dafür sorgen, dass die Stadt Reserven aufbaut für unvorhergesehene Ausgaben“, lässt er durchblicken.

Auf seiner Agenda für die kommenden Wochen steht auch der Vorsatz, möglichst alle Außenstellen der Stadtverwaltung zu besichtigen – von Bauhof und Bibliothek bis zu Wasserwerk und Stadtgärtnerei.

Tief in die Materie einsteigen

Er habe durchaus den „Ehrgeiz“, schon vor seinem Amtsantritt so tief wie möglich in die ihm noch fremde Materie einzusteigen, erklärt Harscher. Bei den Besuchen in den einzelnen Abteilungen liege ihm auch daran, so viele künftige Mitarbeiter wie möglich kennen zu lernen, betont er. Diesen wolle er auch künftig als Chef „nahe sein“.

Obwohl noch gar nicht als Bürgermeister in Amt und Würden, erhält Dirk Harscher jetzt schon unzählige Briefe und Mails von Bürgern, die ihm ihr Herz ausschütten, ihre Wünsche oder ihren Unmut loswerden wollen. Einer habe sich zum Beispiel über ein Knöllchen wegen Falschparkens beschwert, schmunzelt Harscher.

Wie auch immer: Nach dem mehrwöchigen Intensivkurs in Sachen Bürgermeister-Dasein schwant dem strahlenden Wahlsieger vom 21. Oktober, dass der Job im Rathaus kein Zuckerschlecken wird. „Eigentlich bin ich jetzt schon zu viel unterwegs“, gesteht er mit Blick auf seinen rappelvollen Terminkalender. Die Aufgabe sei „hochinteressant“, aber auch eine „große Herausforderung“, die gebührenden Respekt verlange, weiß er jetzt bereits. Er habe zwar gewisse Vorstellungen gehabt, aber als Außenstehender könne man vieles halt nicht so genau einschätzen.

Schlüsselübergabe

Dirk Harscher hofft indes, spätestens bei der Schlüsselübergabe am 2. Januar über solide Grundkenntnisse von dem zu haben, was auf ihn zukommt. Von einem ist er indes schon jetzt überzeugt: „Gemeinsan mit den Mitarbeitern werden wir das schaffen.“

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