Schopfheim „Schweizer Berge“ und ein „Jäger aus Kurpfalz“

(hjh)

Konzert: Die Stadtmusiken aus Zofingen und Schopfheim begeistern das Publikum in der Stadthalle.

Schopfheim - „Einer geht noch“: So tönte es unterm Kupferdach nach bereits zwei Zugaben. Und das tat der Stadtmusik und ihrem Dirigenten Joachim Wendland so gut, dass sie am Ende auch noch Nummer drei aus dem Zugabenhut zauberten.

Die Stadtmusik war ihren Gästen aus Zofingen (CH) in nichts nachgestanden. Beide Orchester verstanden es, das Publikum mitzureißen. Kurzum: Es war Musik drin in diesem deutsch-schweizerischem Duett, so dass es nach über zwei Stunden in der Stadthalle kaum jemanden gab, der genug hatte von dem musikalischen Vergnügen.

Den Auftakt bestritten die Musikanten aus Zofingen mit ihrem Dirigenten Andreas Maeder, der sein musikalisches Handwerk in den Reihen der Stadtmusik Schopfheim erlernt hat. Daran erinnerte Thomas Schulz, der Vorsitzende der Gastgeber, der vor drei Wochen mit seinen Schützlingen am Jahreskonzert seiner heutigen Gäste aus der Schweiz mitwirken konnte.

Das Konzert des Schweizer Ensembles begann mit dem General-Guisan-Marsch von Stefan Jaeggi, zu dem Zofingens Stadtfahne über den Köpfen flatterte. „W. Nuss vo Bümpliz“, von Bune Huber und von Heinz Maeder arrangiert, animierte Moderatorin Inge Kohler zu einer kleinen Lehrstunde in Sachen Plastikmüll und Recycling. Weiter ging’s im Alpenexpress mit „Io senza te“ von Peter, Sue & Marc. Dann stieg das Orchester um in ein Sportflugzeug, das Andreas Maeder nach Noten von Manni Matter über die Alpen dirigierte, um es dann wieder sanft zu landen in den „Swiss Mountains“, wo „Blueme“ blühten und die „Heiterefahne“ in der Gletscher Edition von Markus Struckmeyer munter wehte.

„Heimweh“ machte sich breit unter den Zofingern. Das jedenfalls versicherte Inge Kohler, als sie das Stück von Plüsch ankündigte, mit dem eigentlich auch schon der Endspurt in Richtung Finale begann, das in Hanery Ammanns „Polo Best“ und mit der recht sentimentalen Aufforderung endete: „Lueged vo Berg und Tal“ in die Gefilde, die Ferdinand Huber in Noten gefasst hatte.

Die Schopfheimer starteten mit „Curtain Call“ von John Wasson in die zweite Runde. Und Moderator Steffen Artmann wusste auch, wieso: „Weil unser Dirigent Joachim Wendland dieses Stück für uns ausgesucht hat.“ Ausgesucht hatte er aber auch nostalgische „Skizzen über deutsche Lieder“ wie „Sah ein Knab ein Röslein stehn“, „Jäger aus Kurpfalz“ oder „Lieb Heimatland ade“, zusammengefasst zu einer Art Medley „zum nicht Mitsingen“ von Walter Ratzek. Otto M. Schwarz kam im „Jazz Waltz“ zu Ehren, den Jörg Wendland mit seiner Trompete und Saxofonist Erwin Lenz prächtig gestalteten.

Dem Ohrwurm folgte ein Novum: Vorsitzender Thomas Schulz und seine Stellvertreterin Renate Feuchtmann versuchten sich mit enormem Erfolg als Tuba-Solisten im „Tuba Tiger Rag“, dem das komplette Orchester à la Fischer-Chor einen ganz besonderen Stempel aufdrückte.

Und das war’s dann auch schon: Mit dem „Maxglaner Zigeunermarsch“ und mit Paul Linkes Hauptstadt-Hymne „Berliner Luft“ endete dieses denkwürdige Konzert in der voll besetzten und frühlingshaft geschmückten Stadthalle.

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