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Schopfheim Schwere Kisten mit dem Ziel Rom

Markgräfler Tagblatt
Max Joseph Metzger am Schreibtisch: Aufgrund der Vielzahl seiner Schriften, die der gebürtige Schopfheimer selbst herausgab, zog sich der Prozess der Faktensammlung in die Länge. Bildnachweis: Christkönigs-Institut Foto: Markgräfler Tagblatt

Max Joseph Metzger: Seligsprechungsverfahren erreicht die nächste Stufe / Live-Übertragung aus dem Münster

Von Petra Martin

Schopfheim. Von Freiburg nach Rom: Im Vatikan wird Ende des Monats eine Reihe von Kisten eintreffen, die sämtliche Schriftsätze enthalten, die bedeutend sind für die Einschätzung der Person Max Joseph Metzgers: Schriften, die der Priester selbst herausgegeben hat, und Dokumente zum Schauprozess vor seiner Hinrichtung.

All das haben Experten in den vergangenen acht Jahren zusammengetragen. „Salopp gesagt: Da ist ganz viel Literatur herausgekommen“, berichtet Robert Eberle, Leiter der Stabsstelle Kommunikation des Erzbischöfliches Ordinariats, auf Anfrage unserer Zeitung. „Es handelt sich um eine Faktensammlung.“ All diese Schriftsätze wurden schließlich ins Italienische übersetzt. Diese Arbeit dauerte acht Jahre - nun ist der Informativprozess zur Seligsprechung Max Joseph Metzgers auf Diözesanebene beendet (wir berichteten in unserer Donnerstagsausgabe).

Die Abschlusssitzung mit Erzbischof Robert Zollitsch im Freiburger Münster ist öffentlich - in dem Festgottesdienst werden die Dokumente feierlich versiegelt. Dann werden sie auf den Weg nach Rom gebracht, wo sie ein paar Tage später eintreffen werden, erläutert Robert Eberle vom Erzbischöflichen Ordinariat. Dabei handelt es sich sozusagen um einen schwerwiegenden Transport im doppelten Sinne: zum einen, weil der Inhalt bedeutend ist, zum anderen, weil die Kisten mit den Dokumenten ziemlich wuchtig sind. Es brauche zwei Mann, um sie anzuheben, so Robert Eberle.

In Rom angekommen, werden die gewichtigen Unterlagen der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, der Congregatio de Causis Sanctorum, übergeben. Sie wird die Kisten sichten und prüfen, ob alles vollständig und in Ordnung sei, teilt Pressesprecher Eberle mit. Danach werden wiederum Experten prüfen, ob Max Joseph Metzger seliggesprochen werden kann. „Das Verfahren dauert noch Jahre.“

Der Grund liege auch darin, dass es sich bei Metzger, einst Priester der Erzdiözese Freiburg, um eine sehr komplexe Persönlichkeit handele. Metzger habe darüber hinaus sehr viele Schriften selbst verfasst. „Unsere Experten waren fleißig dabei, das alles zu sammeln.“ Dazu habe man noch die Übersetzungen ins Italienische anfertigen müssen. „Deshalb hat der Informativprozess auf Diözesanebene auch so lange gedauert“, sagt Eberle. Anders etwa als zum Beispiel bei Bernhard von Baden.

Für den bereits seliggesprochenen Markgraf, der von 1428 bis 1458 lebte, wurde das Heiligsprechungsverfahren 2011 eröffnet; nach nur einem Jahr konnte das Erhebungsverfahren auf Diözesanebene beendet werden. Weil es damals noch nicht so viele Dokumente gab - der Buchdruck wurde in dieser Zeit erst erfunden - habe es auch nicht so viel über Bernhard von Baden - eine Legende - zu sammeln und zu sichten gegeben.

Das Ergebnis des Informativprozesses zur Seligsprechung Max Joseph Metzgers ist übrigens nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Verfahrensbeteiligten dürften im Detail keine Auskunft geben, sie seien zur Verschwiegenheit verpflichtet, erläutert Pressesprecher Robert Eberle.

Der Märtyrerpriester Max Joseph Metzger wurde 1887 in Schopfheim geboren. 1944 wurde Metzger, der sich für den Frieden und die Ökumene stark machte, von den Nazis hingerichtet. Der Seligsprechungsprozess wurde 2006 vom Erzbistum Freiburg eröffnet, in dem Metzger als Priester tätig war.

Das Pontifikalamt mit der öffentlichen Schlusssitzung nach Ende des Informativprozesses auf Diözesanebene findet am Donnerstag, 27. März, um 18.30 Uhr im Freiburger Münster statt. Die Domsingknaben wirken mit.

Es gibt auch eine Live-Übertragung im Internet: www.ebfr.de/livestream.

Zudem hat das Ordinariat in Freiburg in hoher Auflage Postkarten drucken lassen, mit denen die Menschen zur Abschlusssitzung am 27. März eingeladen werden.

Die Grafik auf der Postkarte stammt von Astrid Horvath /  Erzbistum Freiburg. Diese Postkarten mit dem Konterfei Max Joseph Metzgers sind in den nächsten Tagen auch in der Geschäftsstelle unserer Zeitung erhältlich.

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