Schopfheim Seemannslieder und „Mama Loo“

Markgräfler Tagblatt

Gesangverein Wiechs: Weihnachtskonzert wurde Andreas Hauri gewidmet / Frauenchor als Überraschung

Von Hans-Jürgen Hege

Mehr als 40 Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins lösten am Samstag in der weihnachtlich geschmückten Halle das Versprechen ein, ihren Gästen die vorweihnachtliche Hektik im Lauf eines „erholsamen Abends mit einem bunten Melodienreigen zu versüßen“.

Schopfheim. Dazu hatten sie neben dem Männerchor und dem gemischten Chor den (noch) kleinen, aber feinen fünfköpfigen Rest des Kinderchores mit ihrer Dirigentin Christine Spickermann mobilisiert. Und sie hatten in den zurückliegenden Monaten zusammen mit Christine Spickermann an einer Überraschung gebastelt, die beim Weihnachtskonzert gelungene Premiere feierte: Der Verein präsentierte eine „Damenabteilung“, einen Frauenchor, der sich ganz sicher zu einer festen Größe in diesem quirligen Verein entwickeln wird.

Davon jedenfalls gehen alle aus, die das „Halleluja“ beim Einstand im zweiten Konzertteil richtig einzuordnen verstanden, mit dem sich die Sängerinnen – losgelöst von den Herren rechts und links ihrer „Flanken“ – bei dem Mann bedankten, den Christine Spickermann über den grünen Klee lobte: „Wir haben unseren Auftritt dem allseits geliebten Chorleiter Andreas Hauri gewidmet. Unser gesamter Chor hat ein unheimliches Glück, einen solchen Dirigenten zu haben. Und dafür danken wir ihm.“

Das Jugend-Quintett hatte den Abend mit flotten Sprüchen, süßen Stimmen und schließlich der von allen erwarteten Zugabe „isch de Hai dehei“ von Jeannot Weißenberger eröffnet.

Danach ging es auf große Fahrt mit den „Seemännern“ des Männerchores über die Meere in Richtung Russland, wo Gene Raskins romantische Melodien erklangen und sich Hauris Shanty-Sänger erfolgreich in – so die Moderatoren Rudi und Sarah Wintgens – „beim Refrain in stilechter russischer Sprache“ versuchten: „da, da, da – dei, die, die!“

Beflügelt von frischer Luft und hohen Wellen und sicherlich auch vom bunten Strauß herrlicher Ohrwürmer aus der Feder des Udo Jürgens, den Lukas Hainer zu einem stattlichen Arrangement gebunden hatte, fühlten sich Andreas Hauris Herren auf Seefahrt mit den „Santianos“ zuerst „Frei wie der Wind“, um sich dann aber wieder gerne von den singenden Damen an die Kandare nehmen zu lassen: Der gemischte Chor ließ (auch) stimmliche „Wunder gescheh’n“, rappelte sich dann

Stimmliche „Wunder“ beim gemischten Chor

bemerkenswert flott auf zum „You raise me up“ (Musik Graham/Lovland, eingedeutschter Chorsatz von Rudi Wintgens) und sorgte schließlich mit „Mama Loo“ im Stil „Les Humphries“ für eines der Höhepunkte dieses kurzweiligen Abends, an dem die Solisten Jens Hagist, Rudi Wintgens und Markus Hauri zweifellos großen Anteil hatten.

In der folgenden Pause waren die Freunde vom Musikverein gefordert, die in der Küche Regie führten und die Gäste des Gesangvereins mit Snacks verwöhnten oder gar mit einem Viertele „beruhigen“ mussten, wenn die Tombolalose auf Anhieb kein Glück brachten.

Die Spannung löste sich allerdings sehr schnell wieder beim „Ave Maria“, mit dem der Männerchor den weihnachtlichen Part dieses prächtigen Konzertabends eröffnete. „Weihnacht ist heut“ hieß es – und der „Frieden der Welt“ wurde nach Frank Mädigs Noten beschworen.

Natürlich durfte an einem solchen Abend neben dem leuchtenden Tannenbaum „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“ und dessen frostiger Bruder „Frosty The Snowman“, den die Komponisten Steve Nelson und Jack Rollins auf die Notenblätter gezaubert hatten, nicht fehlen. Es sei halt, meinte der Gesangverein, „fröhliche Weihnacht überall“.

Rhythmischer, zustimmender Beifall bescherte dem Publikum eine Zugabe, die in der Form - leider – nicht oft oder gar nicht im Wiesental geboten wird und an der sicherlich auch Hugo Pfefferle, der Präsident des alemannischen Chorverbandes unter den Gästen, seine helle Freude gehabt haben dürfte: Jeannot Weißenbergers Song vom „weißen Schimmel“ des Müllers Asal.

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