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Schopfheim Sich mit der Erde verbunden fühlen

Markgräfler Tagblatt

Klimanotstand: Jeden ersten Freitag im Monat findet eine Mahnwache in der Scheffelstraße statt

Auch in der Markgrafenstadt gibt es Sorge ums Weltklima, versammeln sich Bürger, um ihrer Forderung nach mehr Klimaschutz Ausdruck zu verleihen. Angelehnt an die „Fridays for future“-Bewegung findet jeden ersten Freitag im Monat um 17 Uhr eine Mahnwache in der Scheffelstraße statt.

Von Petra Martin

Schopfheim. In Schopfheim steht die Bewegung unter dem Titel „Mit der Erde stehen“ („Standing with the Earth“-Initiative). Am vergangenen Freitag versammelten sich 43 Menschen, um deutlich zu machen, dass es so nicht weitergehen kann.

Bärbel und Peter Bauer sind die Initiatoren der Mahnwache. Sie fassten sich, die „Grandparents for future“-Bewegung in Lörrach im Blick, sowie nach der Teilnahme an der großen Demo in Berlin und in Lörrach ein Herz und beschlossen, auch in Schopfheim Menschen zusammenzubringen, die „mit der Erde stehen“ wollen. Die Bauers meldeten die Mahnwache beim Landratsamt an.

Die Aktion nahm in der Adventszeit ihren Anfang - von Beginn an stieß sie auf große Resonanz. „Schon am ersten Abend kamen 50 Leute“, berichtet Bärbel Bauer. Und auch die folgenden Mahnwachen waren - trotz Sturm und Regen - mit rund 30 Menschen gut besucht. Am vergangenen Freitag versammelten sich - ebenfalls bei Regen - 43 Menschen in der Scheffelstraße. Mit von der Partie sind alle Altersklassen. Nicht nur Großeltern, auch Kinder machen mit. Die Aktion stößt auch auf das Interesse von Passanten. Und manche Kinder, die sich zufällig in der Scheffelstraße aufhalten, fragen nach: „Was macht ihr da?“.

„Wir passen auf das Klima auf“, sagte eine Mahnwachen-Teilnehmerin, die auch ein Plakat mitgebracht hatte.

Die monatlichen Mahnwachen dauern rund 20 Minuten. Es wird gesungen, dann folgt ein Impulsreferat, danach wird noch fünf Minuten in der Stille gestanden.

„Die Verhältnisse machen uns überdeutlich, dass der Mensch vielleicht die Krone der Schöpfung sein mag, dies aber in tiefer Abhängigkeit von allem Lebendigen und ihren Systemen“, so Bärbel und Peter Bauer. Es gehe um die Endlichkeit der Lebensgrundlagen. „Es erfüllt uns mit Hohn, wenn wir die Versprechungen unserer Politiker dagegen halten. Bis 2050 hat Deutschland versprochen, die Kohlendioxidemissionen auf die schwarze Null herunterzufahren, und wo stehen wir heute?“

„Mit der Erde stehen“ bedeute, zutiefst eingebunden zu sein in das Gewebe des Lebens, befreit zu sein von Überheblichkeit und Einsamkeit, es sei das vielleicht Radikalste, „was wir tun können“, und es beinhalte Dankbarkeit für die Gaben der Erde.

Der Mensch greife in das hauchdünne Gefüge des Planeten „geistlos und verantwortungslos“ ein. So würden die Formen de Lebens in diesen Tagen auf der Erde in der hundertfachen Geschwindigkeit zerstört, wie dies zum Beispiel in der Eiszeit geschehen sei. „Wir sind eingetreten in das so benannte Anthropäzen.“ So könnte eine neue geochronologische Epoche genannt werden, und zwar jene, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist (Wikipedia).

Kritisiert wird, dass alle Klimagipfel - zuletzt der in Madrid - am Thema vorbeigingen und die Ziele verfehlt würden. Es benötige auch einen neuen Freiheitsbegriff, denn was jetzt Menschen als Freiheit verstehen, könne angesichts des Klimanotstands und der Umweltverschmutzung, zum Beispiel durch Plastik in den Meeren, in Unfreiheit umschlagen.

Die nächste Mahnwache findet am Freitag, 7. Februar, um 17 Uhr in der Scheffelstraße / Ecke Hauptstraße statt.

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