Schopfheim Sieben Verkehrstote im Revierbereich

Werner Müller

Statistik: Gefährlichste Motorradstrecke ist K 6352 nach Gersbach /  B 317 wieder Unfallschwerpunkt

Kurvenreich und gefährlich: Nirgendwo im Bereich des Polizeireviers Schopfheim müssen Motorradfahrer mehr um ihr Leben und ihre körperliche Unversehrtheit bangen als auf der Kreisstraße nach Gersbach.

Von Werner Müller

Schopfheim - Im vergangenen Jahr verunglückten dort nicht weniger als sieben Motorradfahrer – das sind fast so viele wie auf allen anderen beliebten Töff-Strecken im Landkreis zusammen.

„Die K 6352 hat sich zwischenzeitlich zur unfallträchtigsten Strecke entwickelt“, heißt es denn auch in der polizeilichen Unfallstatistik für das Jahr 2021.

Noch drastischer machen das die Zahlen für die Jahre 2019 bis 2021 deutlich. Von den fünf Motorradfahrern, die in diesem Zeitraum im gesamten Revierbereich ums Leben kamen, traf es allein zwei auf der Strecke zwischen Schopfheim und Gersbach. Zehn weitere Zweiradfahrer erlitten Verletzungen.

Traurigen Hitliste

In dieser traurigen Hitliste liegt die Strecke nach Gersbach denn auch mit weitem Abstand auf Platz eins, gefolgt von der Route zwischen Geschwend und Hochkopf mit drei Unfällen sowie einem Toten und 20 Verletzten zwischen 2019 und 2021. Dahinter rangieren die Strecken Geschwend – Feldberg sowie Wieden – Utzenfeld mit jeweils zwei Unfällen.

Wie überhaupt es auf den Straßen im Revierbereich im vergangenen Jahr gefährlicher zuging als sonst. Trotz sinkender Unfallzahlen insgesamt waren sieben Tote zu beklagen. Bei den Getöteten handelte es sich um drei Motorradfahrer, zwei Lkw-Fahrer, einen Auto- und einen Radfahrer. Sieben Tote zählte die Polizei zuletzt im Jahr 2019, in allen anderen Jahren ab 2017 waren es lediglich zwei, drei oder maximal vier.

Weniger Unfälle als im Vorjahr

469 Unfälle nahm die Polizei im vergangenen Jahr zu Protokoll – 42 weniger als 2020. Das entspricht einem Rückgang von gut acht Prozent. 147 Personen verletzten sich, davon 39 schwer.

Bei den Unfallursachen spielten hauptsächlich überhöhte Geschwindigkeit und Vorfahrtsverletzungen sowie Fehler beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren die Hauptrolle.

Deutlich seltener hatte die Polizei Alkohol am Steuer, riskante Überholmanöver oder zu geringen Abstand zu beanstanden.

Motorradfahrer tragen höchstes Unfallrisiko

Das höchste Unfallrisiko trugen Motorradfahrer – sie waren 55 mal betroffen. Ähnlich oft waren Radfahrer in Unfälle verwickelt (45), während der Anteil der Fußgänger nur einen geringen Bruchteil ausmachte (sechs). In Bezug auf das Alter teilen sich die jungen und die älteren Verkehrsteilnehmer das Risiko, an einem Unfall beteiligt zu sei – das war 104 beziehungsweise 100 Mal der Fall.

Die üblichen Verdächtigen tauchen auch 2021 bei den Unfallschwerpunkten wieder auf – es sind die Zu- und Abfahrten der B 317. 20 Mal schepperte es allein am Knoten zur B 518, elf Mal an der Ausfahrt Schopfheim-Mitte und zehn Mal an der Ausfahrt in Maulburg (Hauptstraße).

Acht Unfälle im Bereich Marktplatz

Auf Platz vier meldet die Polizei indes eine innerörtliche Überraschung: die Hauptstraße im Bereich des Marktplatzes. Da kamen sich Verkehrsteilnehmer acht Mal in die Quere – ein Vielfaches mehr als in allen Vorjahren.

Eine ganze Menge zu beanstanden hatten die Ordnungshüter bei Verkehrskontrollen. 446 Knöllchen hagelte es für Gurtmuffel und 399 für Autofahrer mit dem Handy am Ohr. 98 Raser auf vier und deren 16 auf zwei Rädern erwischte es ebenfalls. Zu viel Alkohol im Blut hatten 40 Fahrzeuglenker, 22 weitere standen unter Drogeneinfluss.

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