Schopfheim „Sofort geht die Spraydose da ’rüber“

Petra Martin
Beschmiert und beschädigt wird der Hebel-Pavillon im Sengelenwäldchen, der 1860 zum 100sten Geburtstag des alemannischen Dichters errichtet wurde.                                                                               Foto: zVg

Hebelhüsli: Wird der Pavillon verlegt?

Schopfheim - Was soll mit dem Hebelhüsli im Sengelen geschehen? Diese Frage stellten sich die Mitglieder des Bauausschusses, nachdem Freie Wähler-Stadtrat Kai Horschig das Thema angesprochen hatte.

Er habe viele Kindheitserinnerungen daran, habe als Schüler am Hebelhüsli alemannische Verse aufgesagt. Doch jetzt sei es ein Trauerspiel, wie das Denkmal aussehe. Offensichtlich sei es nicht möglich, dass etwas nicht besprüht werde.

Das Denkmal sei renoviert und frisch gestrichen worden, doch so schnell könne man gar nicht schauen, wie da die Spraydosen wieder rübergehen, monierte Horschig, der deshalb vorschlug, das Denkmal umzuplatzieren, zum Beispiel auf dem Freigelände des neuen Campus’ – die Verbindung sei mit der Hebelschule, die dorthin zieht, gegeben. Auch ein anderer Ort sei denkbar. Doch am jetzigen Standort werde man das Denkmal renovieren können so viel man wolle, es werde immer wieder so aussehen wie jetzt.

Bürgermeister Harscher ärgerte es auch, dass das Bauwerk nach einem Anstrich in kürzester Zeit wieder „versaut“ werde. „Das verurteile ich aufs äußerste.“ Eine vage Überlegung der Verwaltung sei, das Denkmal an der Wiesebrücke / Entegast aufzustellen. Fachbereichsleiterin Karin Heining erinnerte daran, dass das Denkmalamt mit einbezogen werden müsse. Heidi Malnati (CDU) sagte, auch sie sei schon angesprochen worden wegen des Themas.

Thomas Gsell (SPD) pflichtete Kai Horschig bei, das könne er nur unterstützen. Viele Ehrenamtliche hätten sich hier engagiert, aber das Hebelhüsli im Sengelen sei heute nicht mehr „der Treffpunkt“, „die Perle“, die es einmal gewesen sei. Gsell sagte, die Entegastbrücke sei auch ein Jugendgruppentreffpunkt. Dort könnte dann dasselbe Problem auftreten wie im Sengelen.

Marianne Zabel (CDU) hieß die Idee, das Denkmal auf dem Campusgelände aufzustellen, gut. Bürgermeister Harscher sagte zu, eine Verlegung ins Auge zu fassen, die Stadtverwaltung werde sich darum kümmern, „aber nicht heute und nicht morgen“.

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