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Schopfheim Sorge um den Fortbestand der Fasnacht

Hans-Jürgen Hege
Narrenvogt Markus Meßmer mit den Geehrten Harald Bäumle, Olaf Schmidt und Fritz Trefzger sowie Oberzunftmeister Hanspeter Meyer (von links). Foto: Hans-Jürgen Hege

Narrenzunft: Verschwindet das Brauchtum von der Fläche? Auflagen und Gebühren machen zu schaffen.

Schopfheim - Angst um das Brauchtum und um die Zukunft der Fasnacht: Durchaus gedrückte Stimmung herrschte bei der Hauptversammlung der Narrenzunft im Narrenkeller.

„Wenn es mit den Auflagen, Gebühren und Hallenmieten so weiter geht, gibt es in fünf Jahren keine Fasnacht mehr in der Stadt. Die Gebühren fressen uns auf“, hieß es. Es sei an der Zeit, Lösungen zu suchen, waren sich die Narren darin auch mit Bürgermeister Dirk Harscher einig, der ihnen im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Unterstützung zusagte.

Oberzunftmeister Hanspeter Meyer unterstrich die Dringlichkeit der Klagen, die von allen Vereinen laut werden. Nur wenige fühlten sich in der Lage, kulturelle Veranstaltungen ehrenamtlich und auf eigene Rechnung auszuführen. Aus Sicht der Narren meinte Meyer: „Es wäre mehr als schade, wenn das Brauchtum von der Bildfläche verschwindet.“

Tolle Stimmung, viel Spaß und Unterhaltung habe man an Fasnacht nicht nur den Mitgliedern, sondern vor allem dem Publikum geboten. Die Zunftabende seien zwar nicht ausverkauft, aber gut besucht und überaus erfolgreich gewesen. Finanzen

In der Kasse, die Doris Karle hütet, hat sich der Erfolg allerdings nicht allzu sehr bemerkbar gemacht. Lediglich 220 Euro standen am Ende auf der Habenseite.

„Viel zu wenig“, beurteilte Thomas Gsell das Jahresergebnis und plädierte dafür, das Konzept des närrischen Jahresprogramms zu überdenken beziehungsweise an die veränderten Verhältnisse anzupassen.

Kassenprüfer Michael Böhler blies ins gleiche Horn. Mitschuld an der Misere habe „die öffentliche Hand, die immer mehr und immer fester zugreift“, ärgerte sich Böhler, der befürchtet, „dass es in den Vereinen bald niemanden mehr gibt, der die Arbeit macht.“ Ehrungen

Oberzunftmeister Hanspeter Meyer zeichnete Susanne Fischer mit dem Verdienstorden der Zunft aus. Narrenvogt Markus Meßmer überreichte den VON-Orden in Bronze an Fritz Trefzger, Olaf Schmidt, Oliver Schmidt, Karin Hohlfeld und Sebastian Greiner. Den VON-Orden in Silber erhielt Harald Bäumle. In einer vorangegangenen Sitzung hatte Heidi Malnati vom VON für 33 aktive Jahre den Orden in Gold erhalten. Wahlen

Einstimmig gewählt wurden Zunftmeister Ralf Völz, Zunftabendmeister Jeannot Weißenberger, die Zunfträte Erich Lacher, Olaf Schmidt und Mirco Radtke sowie die beiden Kassenprüfer Michael Böhler und Armin Stocker. Termine

„Die Vorbereitungen der nächsten Kampagne laufen auf Hochtouren“, sagte Hanspeter Meyer. Am 11.11. geht’s wieder los, am 11. Januar 2020 wird der Narrenbaum gestellt. Und die Zunftabende 2020 gehen am 15. und 22. Februar über die Bühne. Am bewährten Konzept werde man festhalten, versprach der Ozume, der vor möglichen Änderungen erst einmal sehen will, „wie sich alles entwickelt.“

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