Perfektes Zusammenspiel
Das hängt mit dem pianistischen Können dieses Klavierduos zusammen, dem die Abstimmung untereinander, die Gestaltung, die Übergänge, die Korrespondenzen hervorragend gelingt. Da lernte man ein Werk in seiner Rohgestalt kennen, analytisch durchleuchtet.
Nach diesem schweren Brahms an zwei großen Konzertflügeln – allein schon ein imposantes Bild – hatten sich sowohl die beiden Spieler als auch die Zuhörer die Pause verdient.
Dass es dann doch kein reiner Brahms-Abend wurde, hing mit Robert Schumann zusammen, der das Thema für die grandiosen und gewichtigen Variationen von Brahms stellte. Es stammt aus seinem letztem Werk, den „Geistervariationen“. Brahms hat dazu zehn gedankenvolle Variationen zu vier Händen verfasst.
Wieder genau das Richtige für die beiden Tastenkünstler und ihre Gestaltungskraft, ihr sinnerfülltes Musizieren, ihre Kunst, das Wesentliche der Musik zu erschließen. Musiziert wurde dieses Mal an einem Flügel nebeneinander, in beeindruckender Klangbalance, voller gespannter innerer Erregung.
Danach wieder die „Erholung“: drei der populären Ungarischen Tänze, wie man sie von den Stenzls erwartet, agogisch und rhythmisch auf den Punkt gebracht, in gelöstem, freiem, ungebundenem und souveränem Duospiel. Besser geht’s kaum.