Schopfheim Stabübergabe beim Tafelladen

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Der Tafelladen hat sein Domizil seit sieben Jahren im früheren Stadthallen-Restaurant Foto: MT-Archiv Foto:  

Einen großen Umbruch gibt es beim Fördersverein Tafelladen: Ein großer Teil der altbewährten Riege, teils seit der Gründung der Schopfheimer Tafel am Ruder, übergibt die Geschicke an eine neues Führungsteam um die Vorsitzende Heidrun Seidenstricker.

Die neue Vorsitzende wurde einstimmig ins Amt gewählt. Sie wird unterstützt von Matthias Rive als stellvertretendem Vorsitzenden und Helmut Ressel als Schatzmeister sowie Andreas Gsell und Tobias Hohlfeldt als neuen Beisitzern. Neue Kassenprüfer sind Brigitte Leisinger und Josef Brunner, die damit nach langen Jahren an der Vereinsspitze ins hintere Glied treten, sich aber weiterhin engagieren. Die verbliebenen Mitglieder des Vorstands wurden in ihren Ämtern bestätigt, berichtet der Verein im Nachgang.

Abschied und Dank

Mit großem Dank verabschiedet wurden die bisherigen Vorsitzenden Brigitte Leisinger und Josef Brunner, Schatzmeister Horst Sutter, Beisitzer Heinz Strütt sowie die Kassenprüfer Heide Trautwein und Klaus Strütt, die die Geschicke des Vereins zum Teil seit dessen Gründung 2004 gelenkt hatten.

Foto: zVg/Verein

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Marksteine

Leisinger, Brunner, Heinz Strütt und Sutter blickten in ihren Abschiedsworten nochmals auf ihre Arbeit im Tafelladen und im Förderverein zurück. Insbesondere ab 2013 sei die Arbeit für den Tafelladen dauerhaft von großen Herausforderungen geprägt gewesen, resümierten die Scheidenden, und hoben einige Marksteine hervor. Nach dem plötzlichen Abschied der damaligen Ladenleiterin etwa musste das Vorstandsteam die Leitung gezwungenermaßen solange selbst übernehmen, bis ein hauptamtlicher neuer Ladenleiter gefunden war.

Die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 habe alle Beteiligten, vor allem aber die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Laden vor große Herausforderungen gestellt. Viele neue Gesichter, fremde Sprachen und Namen und unbekannte Ernährungsgewohnheiten „brachten alle an ihre Grenzen“.

Die Raumnot durch die steigende Kundenzahl endete 2017, als die Tafel aus den Räumen in Gündenhausen ins ehemalige Restaurant der Stadthalle ziehen konnte.

Weichenstellungen

Als wegweisend erwies sich die Übergabe an das Diakonische Werk als Träger und Betreiber des Tafelladens: 2020 übernahm das Diakonische Werk den Tafelladen, nachdem sich für das Vorstandsteam, das sich verabschieden wollte, trotz intensiver Suche keine Nachfolger fanden. „Die weitere erfolgreiche Arbeit des Diakonischen Werks zeigt, dass die seinerzeitige Entscheidung für die Übergabe richtig war“, zieht das scheidenden Vorstandsteam eine positive Bilanz.

Mit der Übernahme durch die Diakonie verbunden war die Umwandlung des bisherigen Vereins in einen „Förderverein Tafel Schopfheim“, der sich unter anderem um das Einsammeln von Spenden kümmerte. Nach dessen Gründung blieb der gesamte Vorstand im Amt, um den Übergang zu erleichtern. „Der Übergang ist sehr gut geglückt“, bilanzierte Leisinger; nunmehr wolle ein Teil des Vorstands seine Ämter an Jüngere abgeben. Unter den neuen Rahmenbedingungen gestaltete sich die Suche nach Nachfolgern dieses Mal einfacher: Für alle neu zu besetzenden Ämter fanden sich Nachfolger.

Spenden

In seinem letzten Jahresbericht konnte Schatzmeister Sutter zufrieden auf sein Zahlenwerk blicke: Das Spendenaufkommen gestaltete sich im Berichtsjahr überaus positiv. Zu verdanken sei das unter anderem zahlreichen regionalen und überregionalen Presseberichten über die prekäre Lebensmittelsituation und über die steigende Nachfrage in den Tafelläden, etwa durch Geflüchtete. Auch die jährliche Mailingaktion, mit der Betriebe, Institutionen und Privatleute um Spenden vor allem für Lebensmittel gebeten wurden, hatte großen Erfolg, berichtete Sutter. Das sei wichtig, denn: „Die Arbeit des Tafelladens ist nur mit Unterstützung durch Spenden möglich.“

https://tafel-schopfheim.de/

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