Justiz: Umfangreicher Anforderungskatalog für Bewerber
Schopfheim. Bundesweit werden in diesem Jahr Schöffen für die Amtszeit 2024 bis 2028 gewählt. Auch in Schopfheim werden Bewerber für „diese spannende und verantwortungsvolle Tätigkeit“ gesucht, die als Vertretung des Volkes an der Rechtsprechung in Strafsachen teilnehmen, teilt die Stadt in einem Aufruf mit.
Bewerber müssen in der Gemeinde Schopfheim wohnen und am 1. Januar 2024 zwischen 25 und 69 Jahre alt sein. Wählbar sind deutsche Staatsangehörige, die die deutsche Sprache ausreichend beherrschen.
Schöffen sollten über soziale Kompetenz verfügen, also das Handeln eines Menschen in seinem sozialen Umfeld beurteilen können, heißt es. „Von ihnen werden Lebenserfahrung und Menschenkenntnis erwartet.“ Diese Lebenserfahrung kann aus beruflicher Erfahrung ebenso wie aus gesellschaftlichem Engagement herrühren. Der berufliche Erfolg steht dabei nicht im Mittelpunkt, sondern „die Erfahrung, die im Umgang mit Menschen erworben wurde.“
Das verantwortungsvolle Amt eines Schöffen verlangt „in hohem Maße Unparteilichkeit, Selbstständigkeit und Reife“, aber auch geistige Beweglichkeit. „Wer zum Richten über Menschen berufen ist, braucht ein großes Verantwortungsbewusstsein für den Eingriff in das Leben anderer Menschen.“
Objektivität und Unvoreingenommenheit müssen auch in schwierigen Situationen bewahrt werden, etwa wenn der Angeklagte aufgrund seines Verhaltens oder wegen der vorgeworfenen Tat zutiefst unsympathisch ist oder die veröffentlichte Meinung bereits eine Vorverurteilung ausgesprochen hat.“ Eine juristische Vor- oder Ausbildung hingegen wird nicht benötigt.
Schöffen sind mit den Berufsrichtern gleichberechtigt. Das bedeutet: Jedes Urteil – gleichgültig ob Verurteilung oder Freispruch – haben die Schöffinnen und Schöffen daher mit zu verantworten. „Wer die persönliche Verantwortung für eine mehrjährige Freiheitsstrafe, für die Versagung von Bewährung oder für einen Freispruch wegen mangelnder Beweislage gegen die öffentliche Meinung nicht übernehmen kann, sollte das Schöffenamt nicht anstreben“, macht die Stadt deutlich.
Der Gemeinderat schlägt dem Schöffenwahlausschuss beim Amtsgericht mindestens 20 Schöffinnen und Schöffen vor. Der Ausschuss wählt aus diesen Vorschlägen die Schöffen.
Weitere Informationen: Weitere Informationen, und Bewerbungsformulare unter www.schopfheim.de/de/Rathaus/Politik/Schoeffenwahl
Weitere Kontakte: Bundesverband der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter, ww.schoeffenwahl2023.de
