Rigorose Vertreibung
Beim Pogrom 1938 wird das Geschäft in der Hauptstraße geschändet. Herbert Mayer wird für mehr als sechs Wochen im Konzentrationslager Dachau interniert.
Der Bürgermeister schreibt am 9. Dezember 1938 an das Bezirksamt bezüglich „Überleitung jüdischer Geschäfte in arischen Besitz“: „Dagegen haben wir nichts einzuwenden, wenn das Geschäft des Maier Mayer in der Adolf-Hitler-Straße in Schopfheim eingeht.“ Am 4. Januar 1940 stirbt Maier Mayer mit 81 Jahren in Schopfheim.
Chancenlos
Am 22. Oktober 1940 werden Marie Meta Meyer und ihr Stiefsohn nach Gurs deportiert. Noch im Februar 1941 versucht der Basler Rechtsanwalt Ludwig Haas Leumundszeugnisse und Geburtsurkunden von der Stadtverwaltung zur Auswanderung nach Übersees zu erhalten. Die Antwort: Eine „besondere Unterstützung evakuierter Juden“ sei nicht „angebracht“. Die Verwaltung verweist auf die deutsche Vertretung in Paris.
Im selben Jahr wird vom Landrat Ernst Klemm aus Lörrach das Haus an einen Verwaltungsdirektor in Wiechs „verkauft“. Im Markgräfler Tagblatt wird am 30. Januar 1941 die Versteigerung des Eigentums von Maier Mayer angekündigt. Ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, Möbel, Kleidung und Hausrat werden an den Meistbietenden verscherbelt.
Am 4. September 1942 stirbt Marie Meta Mayer, Herbert Mayer wenige Tag später am 17. September in Auschwitz.