Schopfheim „Starkes Signal“ für den Standort

Hans-Jürgen Hege

Festakt: Herbster Hülsen investiert 4,5 Millionen Euro in Erweiterungsbau . Ökologische Maßstäbe.

Schopfheim - Unter Dach und Fach: Nach etwas längerer Planungs- und Bauphase – 2015 begann alles mit einem ausgeklügelten Masterplan – nahm die Firma „Herbster Hülsen“ jetzt in der Hohe-Flum-Straße ihren neuen großen Erweiterungsbau in Betrieb.

„Auf neu installierten Fertigungslinien“ verlaufe die Produktion nach Bezug des Erweiterungsbaus „in neuen geregelten Bahnen“, betonten die Geschäftsführer des traditionsbewussten Familienunternehmens, Holger und Michael Jenisch, bei einer Feierstunde vor geladenen Gästen in der festlich gestylten Trocknungshalle des Unternehmens.

Sattes Wachstum

Die „Röhrlisbude“, wie Schopfheimer die 119 Jahre alte Hülsenfabrik mitunter noch liebevoll nennen, ist flügge geworden. Ihre Produktionsfläche sei um 4500 auf jetzt 10 000 Quadratmeter gewachsen, erläuterte Michael Jenisch das Projekt, in das Herbster Hülsen 4,5 Millionen Euro investiert hat. Dabei habe die Nachhaltigkeit im Fokus gestanden.

Starkes Signal

Damit, fand auch Bürgermeister Dirk Harscher, habe die Familie Jenisch „ein starkes, zukunftsweisendes Signal gesendet, einen gewichtigen Beitrag zum Umweltschutz“ geleistet und gleichzeitig ein „klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Schopfheim abgelegt“. Außerdem habe das „Vorzeigeunternehmen“ Arbeitsplätze gesichert, betonte Harscher und erklärte: „Die Stadt kann stolz sei auf Herbster Hülsen sein. Hut ab und danke für ihr großes Engagement.“

Landrätin Marion Dammann bescheinigte dem Unternehmen, beeindruckende „ökologische Maßstäbe“ gesetzt zu haben. In fruchtbarer Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sei im Lauf der Jahre ein sehr innovatives Unternehmen entstanden, das an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz kaum Wünsche offen lasse.

Ökologische Maßstäbe

45 000 Kilo Papier verarbeitet die Fabrik mit ihren 78 Mitarbeitern Tag für Tag auf der großen Produktionsfläche auf „kurzen Arbeitswegen“. Das Unternehmen setzt dabei laut Holger und Michael Jenisch regenerative Energien, Fotovoltaik-Anlagen und Wasserkraft ein. Wo möglich, habe man sich für regionale Produkte und regionale Zulieferer entschieden.

Den Klebstoff, der zur Hülsen- und Pappröhrenherstellung unverzichtbar ist, entwickele und produziere Herbster umweltfreundlich selbst. Und das Papier stamme aus dem Tochterunternehmen Lenz in Wehr. Um zu unterstreichen, wie wichtig der Familie Jenisch nicht nur „ein anspruchsvolles“ Umfeld für die Mitarbeiter ist, erinnerte Holger Jenisch daran, dass die vorsorglich eingeplante Erweiterungsfläche im Innenhof als Bienenwiese angelegt sei, die ein Mitarbeiter betreut, der sich auf Betriebskosten zum Bienenzüchter ausbilden lässt.

Offene Türen

Nach dem offiziellen Festakt zur Einweihung der Betriebserweiterung, die das Ensemble „Inflagranti Vokal“ musikalisch umrahmte, ließen sich die geladenen Gäste all das, was sie soeben gehört hatten, von der Familie Jenisch praktisch vorführen.

Am Tag danach standen die Pforten des Unternehmens für gut zwei Stunden der Bevölkerung offen. Selbstverständlich war dabei für musikalische Unterhaltung aus einer menschlichen Musikbox gesorgt. Und die Kinder durften an einer Kletterwand in einer der großen neuen Hallen ihr Mütchen kühlen.

Der Nachmittag gehörte dann den Mitarbeitern und ihren Familien. Sie konnten sich kulinarisch verwöhnen lassen und kamen auch musikalisch auf ihre Kosten. Denn exklusiv für sie spielte ein Trio der Tanz- und Showband „Patchwork“.

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