Je früher der Staudenknöterich bekämpft wird, desto erfolgversprechender und kostengünstiger ist die Maßnahme. Diese Erfahrung teilte auch Lukas Merkelbach, Naturschutzbiologe aus der Nachbarregion Basel. Besonders beeindruckend: Im Leimental in der Nähe von Basel gelang nicht nur eine Kooperation der Gemeinden entlang der Birs, auch die benachbarten französischen Gemeinden beteiligten sich an einer Konzeption und vor allem an der Umsetzung von Regulierungsmaßnahmen.
Eine Reduktion der stattlichen Stauden sei nur dann effektiv, wenn sich die Anrainer entlang eines ganzen Flusssystems zusammentun und gemeinsam gegen das Gewächs vorgehen, so Merkelbach.
Die Städte Schopfheim und Todtnau haben beim Staudenknöterich schon vor einigen Jahren Handlungsbedarf erkannt. Bei einer Bestandserfassung kam man in Schopfheim auf zehn Hektar an betroffener Fläche. In Todtnau erstrecken sich die etwa 50 Einzelvorkommen bis auf etwa 1200 Metern Meereshöhe.
Weidenspreitanlagen haben sich bewährt
Im Exkursionsteil am Nachmittag erläuterte Remko Brower von der Stadtverwaltung Schopfheim, wie die Bestandsregulierung dann in der Praxis aussieht. Auf einer Versuchsfläche begann man vor vier Jahren damit, die Pflanzen auszureißen – im ersten Jahr sogar ganze 14 Mal. In den Folgejahren reduzierte sich der Aufwand, die Pflanzen seien nun deutlich kleinwüchsiger, aber immer noch vorhanden.
Eine bewährte ingenieurbiologische Bauweise seien so genannte Weidenspreitlagen: Haben die gepflanzten oder gesteckten Weiden einmal einen dichten Bestand gebildet, hat der Knöterich keine Chance mehr.