Schopfheim Szenenapplaus für den Solisten

Markgräfler Tagblatt

Konzert: Zwei Blasmusikformationen begeistern beim Auftritt in der Stadthalle

Schopfheim (hjh). Die Zuhörer unterm Kupferdach standen Kopf: Hinter ihnen lagen zwei der abwechslungsreichsten Stunden, die Freunde wohlklingenden Blechs in Schopfheims guter Stube seit langem zu hören bekamen.

Das hatten sie am Sonntagabend zwei grandiosen Formationen zu verdanken: den „Südbaden Winds“, dem Jugendorchester des Alemannischen Musikverbandes, sowie der renommierten „AEW Concert Brass Band“ aus dem schweizerischen Fricktal, deren Anspruch es ist, „ihr Hobby mit viel persönlichem Engagement und auf einem hohen musikalischen Niveau auszuüben“.

Gordon Heins junge Talente von „Südbaden Winds“ durften als erste ran. Gut die Hälfte der Nachwuchsmusiker hatte sicherlich ein wenig mehr Lampenfieber als der etwas erfahrenere Rest der Truppe. Denn für sie war es der erste ganz große Auftritt vor fachkundigem Publikum, das im übrigen so zahlreich vertreten war, dass Gordon Hein bass erstaunt war. Nicht im entferntesten habe man mit einem solchen Andrang gerechnet, sagte Hein, der in den roten Schuhen einmarschiert war, die ihm beim Fricktaler Orchester, in dem er früher mal gespielt hatte, einst den Spitznamen „Flash Gordon“ eingebracht hatten.

Seinen Schützlingen hatte Gordon Hein ein äußerst anspruchsvolles Programm auf den Leib geschneidert. Die Symphony Nummer eins aus „The Lord of the Rings“ musste es zum Auftakt sein, dann die drei „minimalistischen Tänze“ aus der Feder von Matt Conayway, zu denen es laut Hein „nichts zu tanzen, dafür aber viel zu genießen“ gab. Nach James Barnes „Yorkshire Ballad“ folgte mit „The Island of Light“, dem dritten Satz aus „The Giants“ von José Alberto to Pina, schon das von vielen im Saal bedauerte Ende des Auftritts der Jugend, die sich mit einer Zugabe zufrieden gab, weil laut Hein ja noch ein weiteres Orchester auf seinen ersten Auftritt in der Markgrafenstadt wartete.

Und der hatte es in sich. Tristan Uths exzellente Musikanten, die in den schweizerischen Brass Band-Wettbewerben in Montreux in der ersten Kategorie Plätze im ersten Drittel abonniert haben, begannen mit dem rassigen Marsch „Simoraine“ von Clive Barraclough und begeisterte dann mit dem „Concierto de Aranjuez“, in dem Sascha Rudolf mit einem wundervollen Flügelhorn-Solo auftrumpfte, das ihm Szenenapplaus und eine Umarmung seines Dirigenten bescherte.

Danach kam Franz von Suppé zum Zug, einer der Operettenkönige seiner Zeit. Zunächst setzte sich die „Leichte Kavallerie“ in der Uraufführungsfassung aus dem Jahr 1866 in Bewegung. Und dann bewies das Orchester mit der Ouvertüre aus der Operette „Dichter und Bauer“ im Dreivierteltakt seine außergewöhnlichen Qualitäten, die das Publikum endgültig aus dem Häuschen brachte.

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