Schopfheim Temporeiches Tanzspektakel

Markgräfler Tagblatt
Ein Feuerwerk aus Tanz und Artistik, aus Farb-, Sound- und Lichteffekten gab es in der Stadthalle zu bewundern. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

„Night of the Dance“: Vom Stammeskrieger zum steppenden Piraten

Mit einem temporeichen Tanzspektakel faszinierten die Tanzprofis der Dublin Dance Factory und der Broadway Dance Company unterm Titel „Night of the Dance“ am Mittwoch die Besuchern in der Stadthalle.

Schopfheim (jab). Den Ausgangspunkt des zweistündigen Feuerwerks aus Tanz und Artistik, aus Farb-, Sound- und Lichteffekten, bildet der klassische irische Stepptanz, der einem breiten Publikum durch Produktionen wie „Riverdance oder „Lord of the Dance“ bekannt wurde: Den Oberkörper aufrecht und unbewegt, lassen die Akteure die Beine fliegen: Im perfektem Gleichklang donnern und klackern die Füße in atemberaubendem Stakkato aufs Parkett.

Von diesem Tanzstil aus unternehmen die 15 Akteure in der „Night of the Dance“ weite Ausflüge in die unterschiedlichsten Tanz- und Musikstile und nehmen das Publikum mit auf eine atemlose Reise durch gegensätzliche Szenerie und Stimmungen: Vom archaischen Tanz lendenbeschurzter Stammeskrieger geht es ins Mittelalterambiente mitsamt Mönchen und gregorianischen Gesängen. Kurz drauf befindet man sich im urbanen Streetstyle wieder, in dem neonfarbene Körperteile zu Technoklängen im Schwarzlicht zucken. Und wo eben noch die Zombies aus Michael Jacksons „Thriller“ monströs-geschmeidig über die Bühne wanken und das Publikum zwischen Grauen und Faszination gefangen halten, liefert sich im nächsten Moment ein steppender Jack Sparrow einen spannungsgeladenen Kampf mit anderen Piraten der Karibik.

Ebenso im Repertoire ist die heißblütige Salsa-Perfomance zu lateinamerikanischen Rhythmen, die lässig-swingende Stepeinlage im Nadelstreifenanzug und die Breakdance-Einlage zu fetten Hiphop-Beats, die Coolness und vollendete Körperbeherrschung kombiniert.

Für stockenden Atem und begeisterten Applaus sorgten auch die von Kraft, Körperbeherrschung und Geschmeidigkeit zeugenden Schwebe- und Hebefiguren der Akrobaten im Ensemble. Wer angesichts des Titels eine klassische Irish Dance-Show erwartet hatte, wurde von dem Breitband-Repertoire mit seinen gewagten Stilsprüngen womöglich enttäuscht. Eine Musik, die sich meist weitab gefällig-verspielter Fiddleklänge abspielte und ein immenser Lautstärkepegel mögen für den ein oder anderen zuweilen arg grell und knallig gewesen sein. Die große Mehrheit der Besucher aber zeigte sich hin und weg: Unter verschmitzter Federführung der Tanzprofis geriet das Publikum bei der Mitmach-Choreographie am Ende gar selbst zum fröhlich wogenden Tanzkörper und die Stadthalle zur brodelnden Partymeile.

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