Schopfheim Trauer um den „Landwirtschaftsminister“

Markgräfler Tagblatt
Georg Greiner † Archivfoto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Georg Greiner: Der frühere Bürgermeister von Eichen ist 92-jährig gestorben

Schopfheim-Eichen (ma). Eichen blieb seine Heimat. Dort verbrachte Georg Greiner seine Kindheit, dort arbeitete er als Landwirt, und dort wurde er nach Krieg und Gefangenschaft 1963 Bürgermeister.

Die Bürger der damals noch selbstständigen Gemeinde fühlten sich von Georg Greiner hervorragend vertreten und wählten ihn 1971 mit 97 Prozent der Stimmen wieder. 1975 endete seine Amtszeit mit der Zwangseingemeindung Eichens.

Ein Grund, das Engagement zu beenden, war das für Georg Greiner nicht. Bei der Stadt Schopfheim war der engagierte Landwirt wichtigste Vertrauensperson der Bauern. Der Stadtoberinspektor kümmerte sich um die Anliegen der Landwirte und besonders um deren Rentenanträge; in Eichen gab es nach dem Krieg noch 52 Landwirte. Diese Stellung im Rathaus brachte ihm den Titel „Landwirtschaftsminister“ ein - bis heute ist er unter dieser Bezeichnung in der Stadt bekannt.

Greiner war zudem 17 Jahre lang Vorsitzender der landwirtschaftlichen Ein- und Verkaufsgenossenschaft und acht Jahre erster Vorsitzender des Gesangvereins Eichen, dem er 40 Jahre als aktiver Sänger treu blieb und der ihn zum Ehrenmitglied ernannte.

1986 ging Greiner, der Schlehen und Kirschen für seinen Schnaps und Likör selbst einsammelte, in den Ruhestand.

In Eichen hat Greiner, der Vater von fünf Töchtern wurde und früher gerne mit seiner Frau Gertrud verreiste, viel bewegt.

Nun ist der „Landwirtschaftsminister“ und beliebte Alt-Bürgermeister, dessen Wort galt, 92-jährig verstorben.

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