"The Hooters" Urgesteine rocken die Sommersound-Bühne

Ines Bode

"The Hooters" eröffnen das viertägige Festival auf dem Schopfheimer Marktplatz

Da war diese witzige Szenerie irgendwann im Laufe des Konzerts am ersten Abend des „Sommersounds“: „Hooters“-Frontmann Eric Bazilian spricht von der Bühne herab in recht gutem Deutsch zum Publikum, und die Masse vor ihm stimmt einen Chor in recht gutem Englisch an: „Johnny B.“ – einer jener Hits, der den „Hooters“ Weltruhm bescherte.

Von Ines Bode

Schopfheim. Das musikalische Korsett des Songs fällt rockig aus und besitzt den Folklore-Touch mit irischem Flötenklang – typisch für die Hooters. Nach solch bekannten Akkorden gingen auf dem recht vollen Marktplatz im Nu die Hände in die Höhe – die Hände mit den Handys zum Filmen –, oder es wurde getanzt. Tanzen und filmen zugleich war die dritte Option.

„Johnny B.“ zeigt bis heute Omnipräsenz im Radio „in unserer zweiten Heimat Deutschland mit den treuesten Fans“, wie die Band einmal verlauten ließ.

Bei der Hooters-Hymne hält in Schopfheim auch Rob Hyman vokal kräftig mit. Der kongeniale Keyborder Hyman und Allroundtalent Bazilian waren es, die 1980 die Band gründeten. Dritter im Bunde der alten Besetzung ist Drummer David Uosikkinen. Weit über dreißig Jahre dabei sind Gitarrist John Lilley und Bassist Fran Smith. Hinzu kommt Gitarrengenie Tommy Williams mit umjubelten Soli. Zeitweilig standen fünf Mannen an den Mikros. Der Instrumentenpark brachte kleines Gerät mit großem Potenzial zum Vorschein, etwa eine Mandoline und eine E-Ukulele.

Druck machten die Jungs aus Philadelphia von Beginn an. Speziell Tastenkünstler Hymann hatte sichtlich Power für zwei. 72 Jahre und kein bisschen leise. Kollege Eric, nicht minder energiegeladen, heizte an: „Jetzt spielen wir einen Reggae“. Das konnte nur „500 Miles“ sein. Inhaltlich geht es um die hart arbeitende Klasse, die durchs Land ziehen muss.

Eine andere Story ist die vom heiligen Moses und den Zombies – und schon ist man bei einem weiteren Dauerbrenner der Hooters angekommen: „All you Zombies“. Es ist dieser epische Gitarrenton, dem ein Saitengeschredder folgt, der manche das Radio ab- oder eben laut stellen lässt. Was die einen nicht mehr hören können, ist für andere eine Hymne – und eben diese Gruppierung fand sich am Eröffnungskonzert des Schopfheimer Festivals.

Jahrzehntelang begannen die Hooters ihre Auftritte mit dem Zombie-Lied, beim Sommersound kam es zur Mitte hin. Neues mischte sich mit alten Nummern, die jung geblieben sind. Jung blieben sind auch die Bühnenakteure. Sie zelebrierten „25 Hours a Day“ oder „Boys will be boys“, brachten „Ich bin nicht allein…, habe eine Flasche Wein“ zu Gehör, oder auch „Major Tom“.

Da war man ausgelassen bis in die letzte Ecke – da hatte sich der Abend gelohnt.

Weitere Fotos finden sich in unserer Bildergalerie.

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