Derart „angeknipst“, kam das muntere Bach-Allegro des THG-Schulorchesters um Leiter Clemens Barth bestens an, zumal Bachs Zeitgenosse Vivaldi hörbar die Finger im Spiel hatte. Schön, dass Musikfreunde wieder die euphonische Akustik der Stadtkirche genießen dürfen. Sogar der Applaus klang stilvoll. Mehr noch, nämlich Donnerbeifall ging an Bjarne Seidensticker, der den einzigen Soloauftritt bestritt.
Mit scheinbarer Leichtigkeit bediente er seinen Kontrabass, höchst versiert ließ er den Bogen tanzen. Das Stück hieß „Pieni“ (Klein), eine glatte Untertreibung, da es die disharmonische „Basso Phantasie“ in sich hatte. Eine Meisterleistung.
Die Hörergunst sicherte sich auch Gereon von der Hardt mit melancholischem Geigenschmelz in „Gabriels Oboe“, ein Hit der E-Musik, eine Filmmelodie. Gleiches sang Sila Yilmaz mit blitzsauberem Mezzosopran. Dem Ohrwurm aus „Camelot“ unter Leitung von Sebastian Wagner schloss sich „Don‘t fear“ an, ein Gospel, dessen Botschaft wegen der Stimmstärke der Solistin geradewegs in die Kuppel schoss.