Der frühere Bürgermeister meinte zwar, dies als „Lachplatte“ diffamieren zu müssen, uns hingegen beruhigt diese Haltung eher. Dass sich der Gemeinderat in erschreckender Mehrheit wünscht, der Schutzstatus werde ohne viel Federlesens zügig aufgehoben, ist erstaunlich: Schließlich war die zuständige Denkmalpflegerin bei ihrer Begutachtung nach dem Brand zu der Auffassung gekommen, der Schaden sei keineswegs so, dass nun nur noch der Abriss bliebe. Dass man es als Laie nicht besser weiß, ist nicht tragisch.
Peinlich ist es aber, Fachleuten, die über einen großen Erfahrungsschatz verfügen und für die auch Wirtschaftlichkeitsfragen bei Erhalt und Sanierung von Denkmalen zum langjährigen Arbeitsalltag gehören, die Kompetenz zur Beurteilung abzusprechen. Peinlich und geradezu tragisch ist auch der Umgang der Stadt mit ihrem – also unserem – Eigentum: Allen voran die teilweise denkmalgeschützten Uehlin-Gebäude, die seit Jahren (systematisch?) verwahrlosen, in denen die Feuerwehr Übungen abhalten durfte, wo auch schon vor dem Brand die Fenster bei jedem Wetter offenstanden und Feuchtigkeit eindringen konnte, wo die Häuser so schlecht gesichert wurden, dass die Brandstifter eindringen konnten. Auch bei Schwimmbad, Fahrnauer Friedhofsmauer und Schopfheimer Rathaus wurden notwendige Erhaltungsmaßnahmen immer wieder verschoben – so lange, bis eine Sanierung nur noch zu hohen Kosten möglich ist und dann Abriss-Fantasien entstehen. Dabei haben gerade Kommunen ihr Denkmaleigentum besonders zu schützen vor Gefährdung durch Vernachlässigung und Veränderung.