Schopfheim Viel Potenzial liegt noch brach

Markgräfler Tagblatt
Mit mehr E-Autos im kommunalen Fuhrpark könnte die Stadt ihr Energie-Image aufpolieren. Foto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

EEA: Stadt will beim Klima-Zertifikat weiter punkten / Arbeitsprogramm bis 2022

Schopfheim (hjh/wm). Die Arbeitsbilanz von Christine Griebel kann sich sehen lassen. Vor sechs Jahren ist sie angetreten, um die Stadt energetisch fit zu bekommen mit dem Ziel, die Zertifizierung nach dem European Energy Award (EEA) zu erreichen.

Nach vier Jahren war das geschafft: 2018 erfüllte die Stadt, die mit einem Ist-Stand von 32 Prozent ins Rennen gegangen war, mit 56 Prozent der einschlägigen Kriterien locker die erforderliche 50er Marke und erwarb damit das begehrte Zertifikat.

Schopfheim steht insofern gut da, hat bereits viele Punkte gesammelt im Bemühen, in eine klimafreundliche Zukunft zu starten. Aber damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht – viel Potenzial liegt noch brach, wie Christine Griebel deutlich machte.

Zwar verlässt sie die Stadtverwaltung, doch zu ihrem Abschied präsentierte sie dem BUT-Ausschuss noch das Energiepolitische Arbeitsprogramm (EPAP) für die Jahre 2021 und 2022, mit dem die Markgrafenstadt ihr EEA-Konto weiter auffüllen und damit erneut zur Zertifizierung antreten kann.

Dafür gibt es noch viel zu tun. Beim diesjährigen internen Audit stellte sich heraus, dass in Schopfheim noch enormes Verbesserungspotenzial besteht. So in Sachen Entwicklungsplanung und Raumordnung (52 von 100 Prozent erreicht), bei Anlagen und kommunalen Gebäuden (53 Prozent), Mobilität (52 Prozent). Die höchsten Werte erreicht die Markgrafenstadt bei der internen Organisation (74 Prozent) sowie bei der Kommunikation und Kooperation (67 Prozent). Im Schnitt beträgt die erreichte Quote über alle Themenfelder hinweg 57 Prozent.

Die bisherige Punktausbeute drücken vor allem die Werte bei der Ver- und Entsorgung, wo die Stadt derzeit nur 45 Prozent aller möglichen Punkte ausschöpft. Größtes Potenzial bieten in diesen Bereichen die „lokale Energieproduktion“ sowie die Abwasserbewirtschaftung, die mit dem Bau des Regenklärbecken Bremt/Grienmatt jetzt allerdings eine Aufwertung erfährt.  

Im EPAP für 2021/22 führe man alle fortlaufenden Maßnahmen als Daueraufgabe fort, versicherte Christine Griebel.

Sie listete konkret 41 Projekte in sechs Maßnahmebereichen auf. Auf den Bereich Entwicklungsplanung/Raumordnung entfallen beispielsweise 13 Maßnahmen.

Lokale Energieproduktion

Das größte Potenzial hätten dabei ein „Masterplan Mobilität“, das Erstellen eines Starkregen-Risikokatasters sowie die Beteiligung am Projekt interkommunale Wärmeplanung im Landkreis Lörrach, so die scheidende EEA-Beauftragte.

Fünf Maßnahmen betreffen kommunale Gebäude und Anlagen, wo sich die meisten Punkte aus Energieverbrauchswerten ergeben. Die größten Potenziale sieht Christine Griebel dabei beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu Wärmeversorgung der städtischen Gebäude.

Im Sektor Mobilität sind nach ihren Angaben zwölf Maßnahmen geplant. Weitere Elektroautos bei den kommunalen Fahrzeugen sowie ein barrierefreies Fußwegenetz bergen dabei das größte Potenzial.

Im Bereich Kommunikation und Kooperation enthält der EPAP-Katalog vier Maßnahmen, unter anderem auch eine „Schopfheimer Solarkampagne“.

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