Die Bilder sind zwar als Skizzen gedacht und es gibt sie auch im gemalten Großformat, aber sie wirken ebenso gut im Kleinen, wenn sie in ihrer Verfremdung beim Betrachter zuerst durchaus Irritationen auslösen.
Der Blick auf die Frau
Es ist die Beschäftigung der Künstlerin mit sich selbst, der Frau an sich, der Frau in der Kunst und dem sich verändernden Frauenbild. Das Thema scheint Borchert in ihren vielen Frauenbildern ganz wichtig. Eine kleine Serie von Digitaldrucken („Frauenzimmer“), von denen große Leinwandbilder existieren, fällt ins Auge. Hier findet sich einmal nicht der eindimensionale männliche Blick auf die Frau und – besonders in den Interieur – der Blick auf sie selbst und ihre Umgebung. Man braucht nicht viel Kenntnis in der neueren Kunstgeschichte, um bei diesen „Frauenzimmern“ an Elvira Bach mit ihren poppigen Frauengestalten zu denken. Wie man in dem ausgelegten Katalogbuch sieht, tritt Borchert gerne mit Turban und exotisch auf, und das erinnert ebenso an die „Neue Wilde“ Bach.
Die ältesten Arbeiten, die Koglin beigebracht hat, sind Körperfragmente und -ausschnitte von 1970, die jüngsten Zeichnungen auf Papier stammen von 2020. Die Werkschau ist also zeitlich weit gefasst und umspannt einen sehenswerten Querschnitt aus 50 Schaffensjahren.