Schopfheim Vier Projekte zur Naturaufwertung vorgeschlagen

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Was soll mit der Böller- oder Salutkanone in Gersbach geschehen? Foto: Gerd Sutter

Ortschaftsrat: Ausgleichszahlung für Windpark Rohrenkopf / Diskussion über Verwendung der Kanone

Schopfheim-Gersbach (sut) Der Ortschaftsrat Gersbach befasste sich mit der Mittelvergabe für Projekte der Stiftung Naturschutz Baden-Württemberg zum Ausgleich der Windkraftanlagen Rohrenkopf, einem Bauantrag sowie mit dem Kaufangebot für die Gersbacher Salutkanone.

Ortsvorsteher Andreas Falk gab bekannt, dass das Todtmooser Hundeschlittenrennen, das größtenteils über Gersbacher Gemarkung führt, am 28. und 29. Januar stattfinden soll.

Zwei Wasserrohrbrüche

Zwei Wasserrohrbrüche in der Bergkopfstraße und Ebnet behinderten kurzfristig den Verkehr. Die Gehwegsperrung an der Straße zum Bühl wegen Mauerschäden wird bis Mitte 2023 aufrechterhalten.

Bei der Anmeldung der Mittelvergabe von Projekten für die Ausgleichszahlung in Höhe 350 000 Euro nach Abzug der Koordinierungskosten für die Windkraftanlagen Rohrenkopf wurden von der Ortsverwaltung vier Projekte vorgeschlagen. Die Aufwertung der Rauschbach- und der Fetzenbach-Auen, Aufwertung des Oberlaufs des Brandbachs in Verbindung mit der Anlage eines Naturteiches in der Brunnmatt sowie die Aufwertung der Waldheide Tiergarten erhielten die Zustimmung des Ortschaftsrates.

Kein Borstgrasrasen

Die im Stadtgebiet Schopfheim aufgeführten Projekte wie städtisches Wuhr und die Sanierung von Trockenmauern seien laut Stadtverwaltung erledigt, hieß es.

Die Neuschaffung und Sicherung von Borstgrasrasen wurde kontrovers diskutiert. Borstengras sei ein sehr minderwertiges Futter, was von den Rindern nicht gefressen wird. Über Gersbach wurde schon das FFH-Projekt gestülpt, so dass die Ausbringung von Naturdünger wie Mist und Gülle eingeschränkt sei. Wo würde der Ausgleich geschaffen, um hochwertiges Futter für das Vieh zu bekommen? Erholungssuchende wollten eine offene Landschaft, aber die Landwirte bräuchten auch eine entsprechende Gegenleistung für ihre Arbeit, hieß es.

Der Ortschaftsrat habe schon 2017 / 18 Vorschläge gemacht, wie die Mittel ökologisch und naturschutzgemäß verwendet werden könnten. Leider wurden diese Vorschläge vom Institut für Ökosystemforschung kaum übernommen, hieß es weiter. Jetzt dränge die Zeit, da die Frist zur Anmeldung der Vergabemittel im März 2023 abläuft. Es kam auch die Frage auf, ob diese Vorgehensweise politisch so gewollt sei.

Das Projekt Borstgrasrasen wurde schließlich vom Ortschaftsrat abgelehnt, da er es gegenüber den Landwirten nicht vertreten könne.

Kaufangebot für Kanone

Der Bauantrag auf Erweiterung einer bestehenden Dachgaube in der Wehratalstraße wurde befürwortend weitergeleitet.

Das Kaufangebot eines Gersbacher Bürgers zum Erwerb der Salut- oder Böllerkanone wurde vertagt, da es noch Klärungsbedarf gibt. Die Kanone steht im Glas- und Waldmuseum zum Thema „Feuer“. Der interessierte Erwerber möchte die Kanone wieder funktionstüchtig machen und dem Dorf zu bestimmten Anlässen zur Verfügung stellen.

Von wem die Kanone gekauft wurde, lasse sich nur vermuten. Im Jahr 1884 wurde die Prominenz zur Einweihung der Straße von Fahrnau bis nach Todtmoos-Au mit Böllerschüssen aus der Kanone begrüßt. Ob der damalige Militär- oder Schützenverein Besitzer war, konnte bisher nicht herausgefunden werden. Auf jeden Fall fristete die Kanone in verschiedenen Häusern ihr Dasein.

Schilder ein Hindernis

Zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehr im Jahr 1989 erhielt die Kanone einen neuen Anstrich. Anwesende Bürger bekundeten, dass die Kanone im Dorf bleiben soll. Bei einem Gespräch mit Vereinsvertretern, Ortschaftsrat und Bürgern soll das weitere Vorgehen ausgelotet werden. Dabei sollen auch die in Privathäusern schlummernden „Zeitzeugen“ wie Totenwagen und Handdruckspritze von 1863 Thema sein.

Bürger der Rauschbachstraße fragten, weshalb die Markierung der neuen Grundstücksgrenzen nur bis zum Haus 27 vorgenommen wurden. Auch was für eine Bedeutung die Baustellenschilder am Ende der Rauschbachstraße haben, wurde gefragt. Bei einer Schneeräumung seien sie hinderlich.

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