^ Schopfheim: Visionär einer besseren Welt - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Visionär einer besseren Welt

Markgräfler Tagblatt
Heiner A. Baur präsentiert das Ausstellungsplakat „Für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirche.                      Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Max Josef Metzger: Freundeskreis des katholisch-sozialen Instituts auf den Spuren des Märtyrerpriesters

Schopfheim (aq). Zwei Module beinhaltete das jüngst in Schönau und Schopfheim stattgefundene Wochenendseminar des Südkreises des katholisch-sozialen Instituts der Erzdiözese Köln.

Stand im Sitz der Gruppierung in der schönen Au das Jahresthema Bildung und Schule im Mittelpunkt, das Heiner A. Baur, Schönau, lakonisch mit „ein bewährtes, durchgängiges Schulsystem wurde im Ländle an die Wand gefahren“ kommentierte, führte eine Exkursion in die benachbarte Markgrafenstadt.

Unter der Rubrik „Auf den Spuren Max Josef Metzgers“ informierte der Vorsitzende der Gemeinschaft, Baur, über das Leben und Wirken des am 3. Februar 1887 in Schopfheim geborenen und aufgewachsenen katholischen Priesters. „Das alte Europa ist zusammengebrochen. Seit Beginn der Menschheitsgeschichte gab es kein Erdbeben, das die Menschheit so erschütterte, als der jetzige Weltkrieg…“ Dieser Hintergrund, die Bestandsaufnahme Metzgers in seiner Schrift „Das neue Europa“, eröffnete das Kapitel seiner Bemühungen um Frieden und Völkerverständigung.

Ob sein Friedensprogramm im Frühjahr 1917, die Gründung von Organisationen wie der „Weltfriedensbund vom Weißen Kreuz“ und später der „Friedensbund Deutscher Katholiken“ (Vorläufer der heutigen internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi), Mitarbeit in unterschiedlichen Kongressen, publizistisches Engagement, Metzger wurde nicht müde, „wider den Selbstmord der Völker und für eine Kooperation über alle ideologischen Schranken hinweg“ einzutreten.

Diese Entschiedenheit sollte ihm zum Verhängnis werden, zitierte Baur aus dem Todesurteil vom 14. Oktober 1943. Im Rundgang durch Schopfheim kam Metzgers Schulzeit, das Studium und sein seelsorgerliches Wirken als Vikar zur Sprache. Im Kreis tauchte die Frage nach der Würdigung des großen Sohnes Schopfheims auf, „denn viel ist nicht zu sehen“.

Der kritischen Anmerkung aus der Runde konnte der Referent wenig entgegensetzen. Wohl aber, so seine Erwiderung, habe man in der Vergangenheit in Sachen Aufarbeitung einiges auf die Reihe gebracht.

Dazu zählte die von der 1986 ins Leben gerufenen Gruppe „Leben und Wirken Max Josef Metzger“ entwickelte Dokumentation „Für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirche“ und das zwischenzeitlich vergriffene Begleitbuch. Darüber hinaus trugen die aus Anlass seines 100sten Geburtstages stattgefundenen Veranstaltungen im Frühjahr 1987 in Schopfheim wesentlich zur Verbreitung des Lebenswerkes im deutschsprachigen Raum bei, erinnerte Baur an die Aktivitäten von katholischer Pfarrei, Stadtverwaltung sowie des zwischenzeitlich aufgelösten Arbeitskreises.

Wie groß das Interesse an der Person und am Wirken Max Josef Metzgers ist, zeigte Baur exemplarisch an einigen Veranstaltungen der letzten Monate. Großes Lob zollte er dabei den Freiburger und Augsburger Pax Christi-Diözesanverbänden, die sich in Begegnungen, Seminaren und Veröffentlichungen in ihren Verbandspublikationen mit der Person Metzgers und seinem Engagement in Kirche und Gesellschaft auseinandersetzten.

Beeindruckend waren die Gedenkfeiern zu seinem 74sten Todestag am 17. April 2018 in dem von ihm gegründeten Christkönigs-Institut Meitingen, vor dem Augsburger Dom sowie in Pax Christi-Regionalgruppen im Südwesten. In diesem Zusammenhang kam auch das Engagement des Regens des Priesterseminars der Erzdiözese Freiburg, Christian Heß, zur Sprache, der das Friedenswerk des am 17. April 1944 getöteten katholischen Priesters mehrfach skizziert hat.

Der Kreis um das Interesse an Metzger schließt sich, wenn man berücksichtigt, wie das Archiv der Gemeinschaft frequentiert werde, berichtete Heiner A. Baur aus einer Mitteilung der Archivarin Gertrud Roßmann. Ob die Bundeszentrale für politische Bildung, Landeszentralen für politische Bildung, Diözesanarchive, Geschichtsvereine, Studenten, Schulen oder Verbände - es „besteht ein großes Interesse am Lebenswerk Max Josef Metzgers“.

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