Wasser fasziniert die Menschen, weil es fließt und mit dieser ständigen Bewegung Symbol für Lebendigkeit ist. Mit Wasser verbindet die Menschen, dass sie in Menschengestalt gegossene Wassertropfen, Wasser-Menschen sind, die aus dem Meer gekommen sind und sich die Erde untertan gemacht haben. Schon die Israeliten, Ägypter und Inder kannten diese Lebensweisheiten und verehrten die göttlichen Geber des Wassers. Gottheiten wird gedankt für den irdischen und kosmischen Lauf des Wassers, und Gottheiten werden gebeten, die Zerstörungskraft des Wassers aufzuhalten. Der über den Urwassern schwebende Geist Gottes möge, wie es am Anfang der Bibel heißt, die Erde durch Wasser erhalten. Das sprudelnde, fließende Wasser ist der jüdisch-christliche Urmythos von Ursprung und Heilung, von Fruchtbarkeit und Zerstörung, von Leben und Tod.
Am Sonntag, 29. Mai, führt die Weiler Erzählerin Hildegard Vierhuff in die märchenhafte Welt der Brunnen ein. Um 14 Uhr startet vor dem Stadtmuseum ein Familienspaziergang zu sechs Brunnen in der Innenstadt. Hildegard Vierhuff wird an den Brunnen Geschichten, Märchen und Gedichte vortragen. Der Rundgang dauert etwa 90 Minuten. Die Teilnehmer des Rundgangs sind danach eingeladen, sich die Sonderausstellung zu den Brunnen anzuschauen.