Schopfheim „Von jedem Patienten etwas lernen“

Werner Müller

Diabetologie erneut unter 60 „Top-Kliniken“ in Deutschland.

Schopfheim - Auch aller besten Dinge sind drei: Die Diabetologie, internistische Vorzeigeabteilung des Krankenhauses in Schopfheim, zählt in ihrer Sparte zu den Top-Kliniken bundesweit – und das zum dritten Mal in Folge.

Laut der Rangliste, die das Magazin „Fokus“ alljährlich aufstellt, behauptet die Abteilung unter der Leitung ihres Chefarztes Michael Maraun ihren Platz unter den 60 besten Spitälern in Deutschland - und das inmitten von Unikliniken und Großstadt-Krankenhäusern.

Die Jury attestiert der Schopfheimer Diabetologie „sehr hohe“ beziehungsweise „hohe Standards“ bei der medizinischen Versorgung sowie bei Hygiene- und Pflegestandards. In die Bewertung flossen unter anderem Fallzahlen und Behandlungsergebnisse ein. Als Grundlage dienten Befragungen von Patienten und Ärzten sowie Angaben von medizinischen Fachgesellschaften.

Von der hohen Qualität der Diabetologie und der Inneren Abteilung profitiert auch das Krankenhaus Schopfheim insgesamt - laut Fokus belegt es unter den 130 „Top-Kliniken“ in Baden-Württemberg den 62. Platz.

„Das freut uns ungemein“, erklärte Michael Maraun, als er gestern im Kreis seines gesamten Teams die erneute Auszeichnung erläuterte. Dies um so mehr, als es in der südbadischen Ecke nur ein einziges weiteres Krankenhaus in die Bestenliste geschafft hat – die Uniklinik in Freiburg.

Den Erfolg rundet ab, dass die Diabetologie nahezu zeitgleich von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erneut die Zertifizierung als „Stationäre und ambulante Behandlungseinrichtung für Patienten mit Diabetes Typ 1 und 2“ erhalten hat.

„Es ist schön, dass unsere Arbeit diese Anerkennung erhält“, so Maraun. Auch im Bereich der Diabetologie schreite die Spezialisierung rasch voran. Das könne heutzutage längst nicht mehr jedes Krankenhaus leisten. Für die Qualität der Behandlung sei wichtig, dass man viele Patienten behandelt und somit einen großen Überblick behält.

„Wir können von jedem einzelnen Patienten wieder etwas lernen und somit besser werden“, so der Chefarzt, der selber Diabetiker ist. Maraun ist denn auch zuversichtlich, die höchst erfolgreiche Diabetologie aus Schopfheim ins künftige Zentralklinikum übertragen zu können.

In der Abteilung kümmern sich vier Diabetologen sowie sechs Diabetesberater/innen gemeinsam mit qualifiziertem Pflegepersonal um die Patienten. Wichtig für die Qualität sei zudem die räumliche und technische Infrastruktur sowie moderne Schulungsprogramme für die Patienten.

Denn die müssen, wenn sie mit der Diagnose Diabetes ein möglichst gutes Leben führen wollen, „ihr Verhalten ändern“, wie Michael Maraun betont. Das fängt bei der Ernährung an und hört beim Sporttreiben noch lange nicht auf. „Für Diabetiker hängt davon auch die Lebensqualität ab“, so der Mediziner.

Für Ärzte und Berater heißt es derweil, auch technisch am Ball zu bleiben, denn diesbezüglich macht die Diabetologie „Riesenschritte“. So gebe es mittlerweile Apps fürs Smartphone, mit deren Hilfe Patienten permanent ihre Zuckerwerte abrufen können. Fallen diese unter eine bestimmte Marke, schlägt das Handy Alarm.

Technik hin oder her: Für Michael Maraun und sein Team steht der Patient im Vordergrund. Die Erfolgsformel, mit der man sich dann auch solche Prädikate wie „Top-Klinik“ verdient, klingt aus seinem Munde ganz simpel: „Wir wollen Medizin für den Menschen machen.“

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