Schopfheim Von Venezuela bis nach Adelhausen

Hans-Jürgen Hege

Stadtmusik: Großartiges Weihnachtskonzert in der Stadthalle . Auch die Jugendmusik glänzte.

Schopfheim - „Wir haben heute Abend ein fulminantes Konzert gehört. Es führte uns durch die ganze Welt, von Venezuela über Kuba, Spanien, USA – bis nach Adelhausen. Großartig“, lobte Christof Nitz, der Bürgermeister, der in seiner Eigenschaft als Präsident der Stadtmusik nach 16 Dienstjahren zum letzten Mal Gast bei einem Auftritt „seiner“ Blasmusikanten gewesen ist.

Reichlich Applaus

Und tatsächlich bekamen viele Zuhörer an diesem Abend, durch den Steffen Artmann gekonnt führte, hie und da vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Es gab reichlich Szenenapplaus, nach „Danzón No. 2“, einem der meistgespielten Werke des Mexikaners Arturo Márquez, durfte sich die Wendland-Truppe gar rhythmischen Beifalls erfreuen. Sonderbeifall erhielten Pianist Michael Donkel am Konzertflügel sowie Jörg Wendland während und nach seinem bewundernswerten Solo in „Macarena“ von Bernado Bautista Monterde.

Zugaben gefordert

Dass die Konzertbesucher im nahezu voll besetzten Saal mehrere Zugaben forderten, versteht sich von selbst. Schließlich hatten sie sich bei den „Dance Variants“ von James Barnes, den schon erwähnten mexikanischen Tänzen und den „Adelhauser Impressionen“ aus der Feder des Schopfheimers Markus Götz nicht die geringste Blöße gegeben. Im Gegenteil. Sogar Joachim Wendland am Dirigentenpult versuchte, seine Anerkennung für die gezeigten Leistungen immer wieder mit dem hoch gereckten Daumen zum Ausdruck zu bringen.

Mit glänzenden Leistungen beeindruckt

Mehr als zufrieden wirkte auch Ingo Ganter, der musikalisch Verantwortliche der Jugendkapelle. Denn seine Schützlinge servierten den Gästen wahrlich keine leichte Kost, beeindruckten aber mit glänzenden Leistungen bei der „Overture Jubiloso“ (Frank Erikson) oder mit dem Paso Doble „Espana Cani“ von Pascual Narro Marquina ebenso wie mit dem „Leben auf dem Mars“, das David Bowie in Noten auszudrücken versuchte. Richard Shermans „Selections from Mary Poppins“ machten wohl einen gelungenen Knicks vor dem Thema des Abends, das irgendwie auch ein wenig mit Weihnachten zu tun haben sollte, und zwar so, wie die spätere Zugabe „A holly jolly Christmas“, die Ganter seine Mädchen und Jungen nach mächtig viel Beifall spielen ließ.

Eine Verbeugung aber gab es von Ingo Ganters munterer Truppe auf alle Fälle vor dem im Saal sitzenden und immer wieder anerkennend nickenden Komponisten Markus Götz, der die Noten zu „Jump and Joy“ geschrieben hatte und sichtlich angetan war von der Wiedergabe seiner Noten durch Jugendliche, die auf dem Sprung zu höheren Weihen zu sein scheinen.

Das jedenfalls lässt die Auszeichnung einiger Jungmusiker vermuten, die Philipp Grether, der Vorsitzende der Jugendkapelle, während des Konzerts publik machte: drei Orchestermitglieder schafften in diesem Jahr das Leistungsabzeichen in Bronze, fünfmal gab es Silber und immerhin einmal besonders hell glänzendes Gold.

Apropos Glanz: Jetzt gingen im Saal die großen Lichter aus und kleine begannen zu glänzen: es wurde weihnachtlich. Zunächst ließ das Orchester im traditionell festlichen Part zum Advent Robert Buckleys Glocken läuten („Let The Bells Ring“), dann wünschten die Musiker mit den von Max Büchner eigens dafür arrangierten Kompositionen „Fröhliche Weihnachten“. Und danach dürfte es im Kässchen, das im Eingangsbereich stand, ordentlich geklingelt oder noch besser „geraschelt“ haben. Denn die Leute, die sich auf den Heimweg machten, waren nach einem solch erfrischenden Konzertabend in Geberlaune. Mit den Worten „S’würd Zit…“, hatten die Musiker um Spenden für neue Uniformen gebeten.

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