Der Brunnen wurde damals als Teil eines Entwicklungskonzeptes der Stadt geschaffen. Das Märchen dahinter war, dass Lasse Brander Italienliebhaber und leidenschaftlicher Konsument von italienischem Spaghetti-Eis war. Die Teller der Brunnenskulptur stellen die Erinnerung an die gewölbten Glasteller aus dessen Lieblingseisdiele in Mailand dar, mit abtropfendem schmelzendem Eis.
Auch der Ronneby-Brunnen fand keine Gnade in den Augen des Fachmanns: Der Gedanke als Quartierstreffpunkt hat nicht funktioniert, der Brunnen mit seinen wenigen Sitzplätzen ist nicht einladend und zu abgelegen.
Weiter ging es zum Hans-Sachs-Brunnen in der Altstadt, der vor rund 130 Jahren erbaut und in den 1960er Jahren von seinem ursprünglichen Standort vor der gleichnamigen Gaststätte an seinen jetzigen Platz versetzt wurde. Es sei überliefert, dass der Gesangverein vor dem Brunnen Opern des Komponisten Richard Wagner gesungen habe. Auch dieser Standort mit wenigen Sitzplätzen, eng eingeparkt von Fahrzeugen, sei zum Verweilen nicht einladend und städteplanerisch ungeeignet.
In der Torstraße wurde der Markgräflerin-Brunnen aus der Hand des Künstlers Leonhard Eder aus Rheinfelden besucht. Bartlett meinte, dass auch dieser Standort aus städteplanerischer Hinsicht mangelhaft sei, die Altstadt sei grundsätzlich geschaffen für pulsierendes Leben.
Wirkungsvollster Platz an der Alten Kirche Schopfheim
Der Brunnen vor der Alten Kirche stand zunächst vor dem Gasthaus „Sonne“, der Kalkstein-Trog in Form der „Venusmuschel“ wurde 1904 zum jetzigen Standort umgesetzt, der Granitstock kam 1908 hinzu. Der neue Stock wurde vom Schopfheimer Bildhauermeister Cäsar Sironi entworfen und gehauen, der auch den Turm der Hohen Möhr schuf. Der Brunnentrog sollte hierbei an Botticellis Venus erinnern.
Ingrid Schubert, die 1987 ein erstes Buch über die Wiesentäler Brunnen schrieb, fand den Brunnen an der Kirche am wirkungsvollsten und schönsten. Allerdings ist er - nicht nur durch aufgebrachte Graffiti - nicht im besten Zustand, kritisiert wurde von den Gästen ebenfalls der dicke unharmonische Farbauftrag im Troginnern.
Der Brunnen am Kronenplatz mit seinem Obelisken, der das Jahresdatum 1806 trägt, verdient nach Meinung des Städteplaners mehr Wertschätzung und könnte deutlich mehr ins Stadtleben integriert werden. Der Kronenbrunnen trug als einziger besuchter Brunnen Blumenschmuck. Die Besucher stellten fest, dass die Brunnen nicht im besten Zustand und schlecht instand gehalten sind. Abhilfe könnte im Einzelfall die Bereitschaft sein, als ehrenamtlicher Brunnenpate tätig zu werden.
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