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Schopfheim „Waldbesitz macht keinen Spaß“

Gerd Sutter

Versammlung: Privatwald-Betriebsgemeinschaft kritisiert Flurneuordnungsverfahren / Verlustgeschäfte

Schopfheim-Gersbach - „Die Jahre 2019 und 2020 waren keine guten Jahre für den Wald und die Waldbesitzer“: Dies erklärte Vorsitzender Wilfried Geiger bei der Hauptversammlung der Privatwald-Betriebsgemeinschaft (PBG).

Aufgrund von Käferbefall, Absatzproblemen und Preisverfall sei der Wald zum Teil ein Verlustgeschäft gewesen, so Geiger. Er forderte die Waldbesitzer auf, die Fördermöglichkeiten auszunutzen.

Rückblick

In den Berichtszeitraum fiel auch der Umzug des Forstamtes und der FBG nach Kandern. Über die Zuordnung des Gebietes Kleines Wiesental zum Forstbezirk Todtnau sei man nicht glücklich.

Das Dauerthema „Flurneuordnung“, das seit 2004 läuft, nimmt nach seinen Worten kein Ende. Auch der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft habe bereits seine Missbilligung zum Ausdruck gebracht. Wegen der Verzögerungen bei der vorläufigen Besitzeinweisung fänden zurzeit keine notwendigen Bestandspflegen statt. Auch die Grenzmarkierungen im Wald seien noch zu klären. „Waldbesitz macht derzeit keine Freude“, so das Resümee von Wilfried Geiger.

Forstrevierleiter Jörg Gempp berichtete über Waldwegeunterhaltung und Waldangelegenheiten. Die neuen Wege seien Sache der Stadt. Der Mulcher im Privatwald wird dieses Jahr nicht alles erledigen können. Waldwege seien für die Bewirtschaftung des Waldes gedacht, Wanderer und Radfahrer seien Nutznießer und könnten keine Ansprüche stellen.

Lage des Waldes

Bernhard Schirmer, Leiter des Forstbezirks Kandern, referierte über die Waldschutzsituation 2021 und über Förderungen. In den Jahren 2018 bis 2020 war es nach seinen Worten für den Wald zu heiß und trocken. Es fehlten mehr als 500 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, so dass die Bäume unter Trockenstress litten.

Die Folge waren Käferschäden, vorzeitiger Laubabwurf und das Absterben von Bäumen. Das Forstamt biete Beratung für den Waldbesitzer und Strategien an. Außerdem seien Förderungen zur Beseitigung der Folgen von Extremwetter-Ereignissen im Wald und Waldumbau zu stabilen und naturnahen Wäldern möglich.

Zukunftsmusik sei, ob der Waldbesitzer für die Klimaschutzleistung auch Geld für Ökosystemdienstleistungen und die Erholungsfunktion des Waldes erhält, so Schirmer weiter.

Michael Meyer-Heisig, Geschäftsführer der FBG Kleines Wiesental, gab Empfehlungen zum Holzeinschlag. Buche, Esche und Douglasie seien gefragt. Bei Fichten-Nadelstammholz sei Vorsicht geboten, da immer noch Mehrmengen am Markt seien. Auf jeden Fall sei bei geplanten Holzeinschlägen vorher der Kontakt zum Revierförster unumgänglich. Ein großes Thema seien auch die hohen Transportkosten.

Finanzen

Rechner Ewald Sutter konnte nur über Ausgaben berichten.

Ehrungen

Für 44 Jahre im Vorstand (Rechner) wurde Ewald Sutter geehrt. Er war immer Fürsprecher einer soliden Waldwirtschaft. Ernstfrieder Schmidt war 13 Jahre Schriftführer, und Ernst Niefenthaler hat sich als Treiber für den Holzverkauf in der FBG mit Herzblut Verdienste erworben. Alle drei erhielten Präsente.

Wahlen

Wilfried Geiger bleibt Vorsitzender, Christian Strütt zweiter Vorsitzender, Beisitzer sind Werner Koch, Dietmar Ühlin, Denis Sutter und Werner Weber, Revisoren Helmut Schmidt und Adolf Sutter.

Das Amt des Rechners übernimmt Irmgard Sutter und das des Schriftführers Rolf-Dieter Schmidt.

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