Schopfheim Wertvolle Arbeit mit der Natur

Markgräfler Tagblatt
Das Sozialtherapie-Team des Hofs Dinkelberg (von links): Leontine Hollah, Benjamin Schmidt-Heuer, Sabine Michel und Marianne Rutschmann. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Hof Dinkelberg: Einweihung des neuen Sozialtherapie-Gebäude / Fonds für Menschen in Not

Seit seiner Gründung bietet der Hof Dinkelberg eine sozialtherapeutische Betreuung an.

Von Heiner Fabry

Schopfheim-Wiechs . Sie unterstützt bis zu 15 Menschen, die ambulanter psychischer Betreuung bedürfen, den Tagesablauf zu strukturieren und durch sinnvolle Arbeit mit der Natur neues Selbstwertgefühl aufzubauen und wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Am Donnerstag nahm der Hof Dinkelberg ein neues Sozialtherapiegebäude in Betrieb.

Markus Hurter, Leiter des Hofs Dinkelberg, erklärte, die vorhandenen Räumlichkeiten hätten für die Beschäftigung und die Betreuung der Menschen nicht mehr ausgereicht. Man habe deshalb ein Gebäude erneuert, das sowohl bessere Arbeitsmöglichkeiten als auch Wohnraum für drei betreute Menschen bietet.

Markus Hurter berichtete, dass sich zunehmend Menschen an den Hof Dinkelberg wenden, die in oder nach einer biografischen Krise nach einer Möglichkeit suchen, neue Kraft zu schöpfen oder nach anderen Möglichkeiten der Lebensgestaltung suchen.

Um diesen Anfragen gerecht werden zu können, habe der Verein Kambium, Träger des Hofs Dinkelberg, einen „Fonds für Klienten in Not“ ins Leben gerufen, der Menschen, die für sich sozialtherapeutische Betreuung suchen, sich diese aber nicht leisten können, Hilfe und Unterstützung bieten will. Eine private Sozialtherapie kostet rund 600 Euro für die ersten drei Monate. Darum bat Markus Hurter die Anwesenden, diesen Fonds mit Spenden zu unterstützen.

Das Betreuer-Team des Hofes, Marianne Rutschmann, Benjamin Schmidt-Heuer, Leontine Hollah und Sabine Michel, stellten anhand einer „Reise der Kartoffel“ den Arbeitsalltag der Betreuten und die Art der Tätigkeiten vor. Dabei wurde deutlich, dass Ernten, Waschen und Sortieren, Schneiden und Verwerten der Kartoffeln jeweils unterschiedliche Anforderungen an die Betreuten stellen, so dass sie individuell nach ihren Eignungen und Fähigkeiten eingesetzt und gefördert werden müssen.

Leontine Hollah verwies auf das positive Erleben für die Betreuten, da sie dazu beitragen, „dass der Hof funktioniert“. Marianne Rutschmann ergänzte, dass mit der übertragenen Eigenverantwortung eine wertvolle Selbstwertsteigerung erreicht werde.

Christian Büttner, Leiter des Haus am Stalten, stellte in seinem Beitrag die Verbindung zwischen der Sozialtherapie am Hof Dinkelberg mit der Medizin her. „Bei der Tätigkeit auf dem Hof geht es nicht nur um gesundes Essen, sondern die Arbeit heilt die Erde. So wie es der Sinn der Medizin ist, die Menschen zu heilen.“

Wie die Massenproduktion in der Wirtschaft kritisch zu sehen sei, so dürfe man auch nicht alle Menschen über den gleichen Leisten der Diagnose schlagen. Er forderte darum ein individuelles Vorgehen sowohl in der Medizin wie in der Landwirtschaft.

Im Anschluss stimmte das Team des Hofs Dinkelberg ein gemeinsames Lied an, bevor Bernd Sevecke und Markus Hurter das rote Band durchtrennten und das neue Sozialtherapiegebäude seiner Bestimmung übergaben.

Spendenkonto des Hofs Dinkelberg:

IBAN: DE29683915000006404405

BIC: GENODE61SPF

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