Schopfheim / Wiesental Zeigen, wie es gerechter zugehen kann

Christoph Schennen
Peter Palme (links) und Georg Ückert (rechts) überreichten Almut Teichert-Hailperin als Vorsitzender des Zeller Cabanja-Vereins den Bürgerpreis 2023. Foto: Christoph Schennen

Die dritte Benefiz-Gala von Rotary Club, Kiwanis-Club und die Bürgerstiftung Mittleres Wiesental in der Stadthalle war mit 280 Gästen sehr gut besucht. Der Bürgerpreis wurde an den Weltladen Cabanja aus Zell verliehen.

Zum ersten Mal wurde die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung der Bürgerstiftung Mittleres Wiesental nicht an eine Person, sondern an einen Verein vergeben. Zells Bürgermeister Peter Palme erinnerte in seiner Laudatio an die Anfänge der Initiative im November 1985. Aus der Zeller Friedensbewegung und dem Trägerverein „Frieden und Entwicklung“ ging der „Dritte-Welt-Laden“ hervor, der anfangs an der Schönauer Straße beheimatet war und im Jahr 2000 an die Kirchstraße zog. „Der Fokus der Arbeit“, so Palme, „basiert auf den drei Säulen „Fairer Handel“, „Bildungsarbeit“ und „politische Kampagnenarbeit“. Er lobte das Wirken des Vereins, der sich mit seiner Arbeit für den Frieden einsetze.

Der Mensch im Fokus, nicht der Profit

Antrieb von Cabanja sei es, „der Ungerechtigkeit des konventionellen Welthandels ein Wirtschaftsmodell entgegenzusetzen, in dem der Mensch im Fokus steht und nicht der Profit“, erläuterte Almut Teichert-Hailperin, Vorsitzende des Cabanja-Trägervereins. Das geschehe unter anderem mit transparenten Lieferketten. Die Weltladenbewegung könne bestehende Strukturen nicht ändern, aber mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, wie es gerechter zugehen könne.

Teichert-Hailperin äußerte den Wunsch, dass Zell „Fair-Trade-Stadt“ werde. „Diese Auszeichnung wäre für die Stadt Zell ein Alleinstellungsmerkmal in der Regio, würde dem Tourismus gut tun und wäre für das Team des Weltladens eine große Freude.“

Benefiz-Gala stößt auf gute Besucherresonanz

In ihrer Mischung aus gepflegtem Ambiente, leckerem Essen und wohltätiger Mission hat sich die alle zwei Jahre stattfindende Gala offenkundig zum beliebten gesellschaftlichen Event im Wiesental entwickelt. Mit 280 Gästen war auch die jüngste Auflage wieder sehr gut besucht. Moderiert wurde sie von Alt-Bürgermeister Christof Nitz. Organisiert wurde sie von der Bürgerstiftung Mittleres Wiesental und den Service-Clubs Kiwanis und Rotary. Zum sechsköpfigen Organisationsteam gehören Georg Ückert (Vorsitzender der Bürgerstiftung), Georg Ganter (Vorsitzender des Rotary-Clubs), Juergen Weyh (Vorsitzender von Kiwanis), Nicole Grether, Thomas Faller und Wolfgang Hentschel.

Den Erlös der Veranstaltung abzüglich der Kosten stiften die Ausrichter Projekten, die die Not und das Leid von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bekämpfen. In diesem Jahr werden der „WünscheBus des Palliativnetzes im Landkreis Lörrach“, das Familienzentrum Schopfheim, die „Nummer gegen Kummer“ des Kinderschutzbunds Schopfheim und das Theater Tempus Fugit unterstützt. Georg Ganter und Georg Ückert stellten die Projekte kurz vor.

Lose innerhalb kurzer Zeit ausverkauft

Zum Gewinn trägt auch der Verkauf der 1200 Lose für die Tombola bei. Sie waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Viele Firmen wie die Sparkasse Wiesental, Dreistern, Holle Baby-Food oder Heizungsbau Dietsche reservieren Tische für die Veranstaltung und spenden hochwertige Preise für die Tombola. Sie schätzen das dreigängige Menü, dessen Angebot in diesem Jahr vom geschmorten Kalbsbäckchen bis zum Reh im Strudelteig reichte, erläutern die Veranstalter. Einziger, durchaus verkraftbarer Wermutstropfen hier: Das Dessert reichte nicht für alle Gäste, weil die Nachfrage höher war als geplant.

Für musikalische Unterhaltung sorgten Jennifer Capritto und Markus Oschwald mit Liedern aus den Musicals „Aida“, „Tommy Tailors Traumfabrik“ und „Bikini-Skandal“ – der aktuellen Produktion des Gloria-Theaters. Anschließend spielte die Band „Patchwork“ mit einem breiten Repertoire an Klassikern aus Rock und Pop zum Tanz auf.

Beilagen

Umfrage

Alice Weidel

Rufe nach einem AfD-Verbotsverfahren werden lauter. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading