^ Schopfheim: Wilder Punk, Theaterstücke und elektronische Beats - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Wilder Punk, Theaterstücke und elektronische Beats

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Hochfrequenz: Das Holzrock Open Air steigt am 29. und 30. Juli im Sengelen.                                                                                                                                                                                                                                                                                   Archivfoto: Anja Bertsch Quelle: Unbekannt

Holzrock: Am kommenden Wochenende findet das Kultur- und Politikfestival im Sengelen statt

Schopfheim. Mit einem vielfältigen Musik-, Kultur- und Politikprogramm findet am 29. und 30. Juli im Sengelenwäldchen das Holzrock Open Air statt.

Seit mehr als 35 Jahren werden die Wiesen neben dem Altig mit Musik, Tanz, Spaß und Kulturarbeit fernab des Kommerz bespielt. Dieses Jahr bietet das Festival insgesamt zehn Bands, drei Theaterstücke (eins für Kinder) und einen politischen Vortrag. Das Holzrock-Festival ist gemeinnützig organisiert und fußt auf der Arbeit von ehrenamtlichen Helfern.

Alle Mehreinnahmen werden gespendet oder für die nächsten Jahre gespart. Das spiegele sich in vergleichsweise geringen Eintritts- und Verpflegungspreisen wieder, heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalters.

Dieses Jahr kostet der Eintritt für einen Tag 15 Euro und für beide Tage zusammen 25 Euro. Menschen mit weniger Geld soll ein Besuch gleichermaßen ermöglicht sein. Diese können sich gerne beim Festivalteam melden, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

Musikalisch bietet das Open Air eine große Palette unterschiedlicher Bands: Am Freitag eröffnen „The fun run nuns“ aus Freiburg mit queerfeministischem Punkrock die Bühne. Hierauf folgt eine Mischung aus Soul & Rock’n’Roll mit „The Schogettes“ aus Mannheim. Ein „Crossover“ aus feministischem Punk und Rap knallen „catbiteback“ aus den Boxen und ersetzen somit ohne Abstriche kurzfristig die Absage von „München Konflikt“ aus Ostrava (Tschechien).

In die Dämmerung begleitet das Publikum dann wavigen Postpunk von und mit „Jealous“ aus Berlin. Abschließend krönen den Freitagabend „The Maladro!ts“, die schon zum Holzrock-Inventar gehören.

Der Festival-Samstag wird durch „Linoleleum“ aus Ravensburg eröffnet, gefolgt von elektronischer Opernmusik der „Schlangenknaben“. Die Berliner Gruppe ist ein Gesamtkunstwerk aus Kostüm, Musik und Diskurs. Mit Hardcore-Punkrock wird es anschließend mit den „Angerboys“ ultranervös und hochfrequent. Danach untermalen „Sputnik Booster“ wilden Gaming-Sound mit elektronischen Beats. Den Samstag und das Holzrock-Festival beschließen „Pogendroblem“ aus Bergisch Gladbach mit wildem Punk.

Auch in diesem Jahr ist ein essenzieller Teil des Holzrock Open Air das angebotene Kulturprogramm. Es findet an beiden Tagen nachmittags statt und zeichnet sich durch politisches Theater, Vorträge, Workshops und Informationsstände aus. Die Qualität der Kulturarbeit vergangener Jahre wurde für dieses Holzrock besonders anerkannt und wird durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert. Somit bleibt der Besuch des Kulturprogramms trotz ständiger Teuerungen weiterhin kostenlos.

Am Freitag, 29. Juli, zeigt das Kölner „Nö-Theater“ das Stück „No Corona, No Cry“. Die Theatergruppe thematisiert Verführung, Profitgier, Narzissmus, Wahn und Wahrheit im Zusammenhang mit Verschwörungserzählungen und Corona.

Am Samstag, 30. Juli, startet das Kulturprogramm zunächst besonders für die kleinen Gäste. Das Stück „Ich steige aus dem Fenster“ des R. A. B. Kindertheaters öffnet den Vorhang um 13 Uhr. Im zweiten Theater zeigt Riadh Ben Ammar mit „Die Falle“ eine Geschichte über eine geschlossene EU-Außengrenze und ihre Missstände.

Mit der Vorführung will das Holzrock Open Air die Forderung nach einem generellen Recht zu Bewegungsfreiheit unterstreichen. Noch dazu wird am Samstagnachmittag ein politischer Input präsentiert, der mittels praktischer Beispiele in Grundzügen über die Struktur antiziganistischer Vorurteile aufklärt. Das Holzrock Open Air öffnet am Freitag ab 15.30 Uhr die Pforten, die Bands starten dann um 16 Uhr. Am Samstag beginnt das Kinder-, Kultur- und Politikprogramm um etwa 12.30 Uhr. Das Musikprogramm fängt um 17.30 Uhr an. Am Samstag ist der Eintritt bis zur ersten Band kostenfrei.

Das Holzrock implementiert ein eigenes „Awareness“-Konzept. „To be aware“ bedeutet achtsam, aufmerksam und sensibel bezüglich Diskriminierungen und Übergriffen zu sein. Damit ist jegliche Form von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, sozialer oder geografischer Herkunft, Aussehen, Alter, sexueller Orientierung sowie auch Religion gemeint. Es geht besonders darum, sich selbst als Teil des Festivals zu begreifen. Es wird eine feste „Awareness“- Anlaufstelle in Form eines Infostandes geben sowie einen ruhigen und gemütlichen Rückzugsort.

Holzrock Open Air im Sengelenwäldchen: Musik-, Kultur- und Polit-Festival für Groß und Klein. Freitag, 29. Juli, von 16 bis 24 Uhr, und Samstag, 30. Juli, von 12 bis 24 Uhr.

Veranstalter: Verein Subkultur Schopfheim. Homepage: www.holzrock.de.

Programm: Freitag 18.45 bis 20.15: „Nö-Theater“ (Köln): „No Corona No Cry” mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Bands: (ab 16.10 Uhr): „The Fun Run Nuns“ (Queerfempunk), „The Schogettes“ (Rock’n’Roll - Soul), „Catbiteback“ (Rap – Punk), „Jealous (Wave“ Postpunk), „The Maladroits“ (77er Punk).

Samstag: ab 13 Uhr Kindertheater: „Ich steige aus dem Fenster” von R. A. B., Theater von und mit Riadh Ben Ammar: „Die Falle” mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung; Workshop „Die Zukunft des Holzrock?“ - Vortrag zu Antiziganismus. Bands: ab 17:40 Uhr „Linoleleum“ (Punkrock), „Schlangenknaben“ (Oper), „Angerboys“ (Hardcore Punk), „Sputnik Booster“ (Nintendo), „Pogendroblem“ (Punk Punk Punk).

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