Schopfheim Wilder Ritt durch den Tonhimmel

Markgräfler Tagblatt
Finaler Auftritt: Den Schlusspart des Premierenabends bestritten Musik- und Gesangverein gemeinschaftlich. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Premierenkonzert: Gemeinsamer Auftritt von Musikverein und Gesangverein in der neuen Halle

Feuertaufe bestanden: Die neue Turn- und Festhalle hinsichtlich „ihrer Akustik an die Grenzen zu bringen“, war das erklärte Ziel von Musik- und Gesangverein beim gemeinsamen Premierenkonzert am Samstag. Das gelang bravourös – die Halle hat’s dennoch heil überstanden.

Von Ines Bode

Schopfheim-Wiechs . Die launigen Absichten formulierte eingangs Tamara Timeus, Vorsitzende der Musiker, der ihr Gegenpart vom Gesangverein, Rudolf Wintgens, volle Unterstützung zusagte. „Wir in Wiechs sind um eine harmonische Zusammenarbeit bemüht“, sagte Timeus, und die Gäste in der „übervollen Halle“ spendierten den ersten Applaus.

Diese enge Gemeinschaft und die dadurch gegebene musikalische Vielfalt spiegelte sich im Programm wider: Zu hören gab es vier Blöcke unterschiedlicher Konstellation.

Die ersten offiziellen Töne in der neuen Halle durfte der Musikverein erklingen lassen. Dirigent Jörg Wendland setzte mit dem kraftvollen „Skyrider“ auf einen wilden Ritt durch den Tonhimmel – die preisgekrönte Partitur wurde dem ehrwürdigen Moment voll gerecht. Weiter ging’s mit lebhaftem Swing, gefolgt vom Höhepunkt „Allegro con brio“ – „da ist ordentlich Feuer drin“ (Wendland).

Viel Arbeit für die Register stand mit dem facettenreichen Klangwerk an, bei dem sich alles um Ausdruckskunst drehte. Gleiches galt für den Konzertwalzer, ein Ragtime. Runde für Runde erspielte sich das Orchester samt vier neuer Musiker die Gunst des Publikums. Der markanten Stimmedes „Gentleman of music“, Tom Jones, nahmen sich die Trompeten an .

Die Gentlemen des Männerchores, wie Rudolf Wintgens scherzte, zeigten im Anschluss ihr Können mit dem „Kriminaltango“ von Hazy Osterwald, lockten danach zu „Zwölf Räubern“ ins alte Russland. Dirigent Andreas Hauri trieb seine „Kosaken vom Dinkelberg um Solist Iwan Hauri“ zur Glanzleistung. Die Zuhörer quittierten’s mit heftigem Klatschen. Das kam beim Rhein-Pop der „Höhner“ zum Tragen ebenso wie beim Santiano-Song „Ade, Ade“.

Mittels Tieftonfundament hielten die örtlichen Shantys mit den Küstenbrummern locker mit. Dann brachten sich auf dem „Hauptdeck“ (Wintgens) die Damen in Stellung, um sich mit den Herren zum Gemischten Chor zu formieren.

Was folgte, war ein respektabler Ausschnitt, der bewies, was ein stimmstarkes und ausgewogenen Ensemble zu leisten vermag. Nicht weniger als erstklassig geriet die i Interpretation des „Phantoms der Oper“. Blitzsaubere Intonation gelang mit „Raindrops Keep Fallin’“. Erneut brillierten die Akteure, zuerst bei dem US-Filmhit, anschließend bei der Almweise „In die Berg bin i gern“.

Den Schlusspart meisterten beide Vereine mit vereinten Kräften. Stolz und Klangschönheit barg der Oscar-dekorierte Titel „Exodus“, dessen Leitmelodie schlicht fesselte. Monumentalen Charakter umgab „Siyahamba“, gespickt mit der Finesse, die Solotöne zu dehnen. Dem Gospel folgte „Freedom“, ein Schmettersong voller Energie, der schwungvoll den Schlussakkord einläutete.

Dank für die gelungene Gesamtdarbietung ging an eine Reihe Mitwirkender, darunter an Pianist Kai Giesen, der kurzfristig einsprang.

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