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Schopfheim Windkraftgegner: „Unsere Größe stimmt“

Markgräfler Tagblatt

Projektionen zu den geplanten Anlagen rund ums Golddorf sorgen im Ortschaftsrat für Aufsehen

Schopfheim-Gersbach (sut) Das Thema der geplanten Windkraftanlagen um Gersbach provozierte in der jüngsten Sitzung heftige Diskussionen im Ortschaftsrat.

Dazu erhielt auch der Vorsitzende des Vereins der Windkraftgegner, Wolfgang Ühlin, das Wort. Er unterstrich seine Ausführungen mit ein paar drastischen Bildern, die einen Eindruck vermitteln sollten, welche Auswirkungen die Windräder aufs Landschaftsbild rund ums Golddorf haben könnten.

Ortsvorsteher Christian Walter betonte, dass noch keine greifbaren Erkenntnisse vorhanden seien. Doch wenn man dem Regionalplan Glauben schenken wolle, sei eine Vorentscheidung bereits gefallen.

In seinen Augen wäre es fatal, wenn der Gemeinderat entscheidet, ohne das Bürgervotum von Gersbach in den Beschluss einzubinden. Gesundheitliche Gesichtspunkte müssten Vorrang haben, sagte er. Er habe seine Bedenken in nichtöffentlichen Sitzungen angemeldet.

Ortschaftsrat Wilfried Geiger führte aus, dass die Windkraft das erste Mal 2012 in erlesenen Kreisen diskutiert wurde. Er frage sich, ob die Anlagen wirtschaftlich seien oder nur Abschreibungsobjekte. Die Beweisführungen über mögliche Gesundheitsgefährdungen bürde man den Bürgern auf.

Ortschaftsrat Michael Geist konnte nicht verstehen, dass es am Blauen keinen ausreichenden Wind geben soll, in Gersbach aber schon.

Klaus Nied ärgerte, dass das Thema trotz mehrmaliger Anforderung erst kurz vor Toresschluss auf die Tagesordnung komme, obwohl die Stadt bereits 2012 50 000 Euro für die Planung bereit gestellt und im Frühjahr 2014 Pachtverträge mit den Investoren abgeschlossen habe. Es gehe um eine Menge Geld.

Wolfgang Ühlin äußerte die Vermutung, die Verwaltung habe die Dimensionen der Windkraftanlagen unterschätzt. Projektionen, die ein Landschaftsplaner im Auftrag der Windkraftgegner erstellt habe, machen nach seinen Worten das wahre Ausmaß der Windkraftanlagen deutlich. „Die Größen stimmen“,versicherte Wolfgang Ühlin auf Nachfrage. Der beauftragte Landschaftsplaner habe schon mehrfach solche Projektionen erstellt.

„Verwaltung hat die wahren Dimensionen unterschätzt“.

Die Windkraftgegner wollten keine Panik machen, beonte er, sondern der Bevölkerung die Auswirkungen realistisch darstellen. Windkraftanlagen gehörten dahin, wo sie wirtschaftlich seien und keine Abschreibungsprojekte. Für Windkraftanlagen müssten seiner Meinung nach dieselben Vorschriften gelten wie bei Wasserkraftanlagen.

Ralf Ühlin erwähnte noch, dass der Ortschaftsrat zu hören sei, wenn es um wichtige Dinge für Gersbach geht.

Der Ortschaftsrat stimmte schließlich einem Fragenkatalog zu, der zur Beantwortung an die Stadtverwaltung geht.

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