Schopfheim „Wir fühlen uns allein gelassen“

Markgräfler Tagblatt

Corona:  Schulen und Kitas ab Dienstag zu / Viele städtische Einrichtungen schließen

Schopfheim  - Corona und kein Ende: Das Virus wirbelt das städtische Leben weiter durcheinander – mit Schließung von Schulen und Kindertagesstätten sowie einer Verschärfung der Allgemeinverfügung.

Bürgermeister Dirk Harscher gab nach der Sitzung des Verwaltungsstabs am späten Freitagabend bekannt, dass die Stadt die für Montag geplante Sitzung des Gemeinderats verschoben hat auf Mittwoch, 25. März. Tagungsort ist dann aber nicht die Friedrich-Ebert-Schule, sondern die Stadthalle, Beginn ist um 19 Uhr.

Harscher kündigte zudem weitere Einschränkungen mittels einer zweiten Allgemeinverfügung an. Diese machte die Stadt am Samstagmittag bekannt.

Wegen der Coronavirus-Pandemie schließt das Land Baden-Württemberg von Dienstag an alle Schulen und Kindertagesstätten bis zum Ende der Osterferien. Das gilt auch für die Schulen in der Markgrafenstadt. Am Montag wird der Schulbetrieb noch regulär stattfinden, um einen geordneten Übergang zu ermöglichen und die Kinder und Eltern zu informieren.

Schulschließung "logische Konsequenz der dynamischen Entwicklung"

Für Bürgermeister Dirk Harscher ist die Entscheidung die logische Konsequenz der dynamischen Entwicklung des Coronavirus. Das Bewusstsein für solche Entscheidungen kommt für ihn jedoch zu spät: „Wir haben uns in dieser Krise schon viel früher klare Vorgaben von der Landesregierung gewünscht. Bisher trafen wir jeden Tag als Ortspolizeibehörde Entscheidungen im kleinen Kreis und fühlten uns allein gelassen. Diese Art der Salamitaktik ist nun hoffentlich vorbei“, so das Harscher laut Pressemitteilung.

Dass es sich um weit einschneidende Maßnahmen handele, sei ihm durchaus bewusst. Jedoch müsse man vor allem ältere Menschen schützen, so der Bürgermeister. Deshalb bittet er auch darum, die Betreuung der Kinder zum Beispiel nicht an die Großeltern weiterzugeben und die sozialen Kontakte auf das nötigste zu beschränken. Zusätzlich bittet er die Bevölkerung darum, die Behördengänge auf ein Minimum zu reduzieren und sich telefonisch mit den Ansprechpartnern in Verbindung zu setzen.

Betreuung: Notgruppen für Beschäftigte in "kritischen Infrastrukturen"

Notgruppen für die Betreuung in Kitas und Schulen (Grundschulen und Klassenstufen 5 – 6) in städtischer Trägerschaft wird die Stadt in Abstimmung mit der jeweiligen Einrichtung in der Zeit von Montag bis Freitag zur Verfügung stellen. Dies betrifft ausschließlich die Berufsgruppen der Pflege, Hersteller von notwendigen Medizinprodukten, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Telekommunikation, Energieversorgung, ÖPNV, Wasserversorgung, Entsorgung und Lebensmittelbranche. Voraussetzung sei, dass beide Elternteile in eine der genannten Berufsgruppen tätig sind, oder der Elternteil alleinerziehend ist. Hierfür ist vom Arbeitgeber eine Bescheinigung über die Art und Umfang des Arbeitsverhältnisses der Kita oder Schule vorzulegen.

Viele städtische Einrichtungen schließen

Aufgrund der aktuellen Entwicklung bei der Verbreitung des Virus hat sich die Stadt ferner dazu entschlossen, einige städtische Einrichtungen ab Dienstag, 17. März, zu schließen. Dies betrifft alle Sport- und Festhallen inklusive Trainings- und. Probebetrieb sowie die Musikschule Mittleres Wiesental. Ab Dienstag werden auch alle VHS-Kurse bis auf weiteres abgesagt.

Bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen orientiert sich Stadt laut Pressemitteilung an der Empfehlung des Landratsamts und erlässt eine Allgemeinverfügung, die beinhaltet, dass bis zum 20. April alle Veranstaltungen mit mindestens 50 Personen abgesagt werden.

Bürgermeister Harscher bittet die Bürger um Verständnis für diese umfänglichen Maßnahmen und appelliert an alle, sich an die Verhaltensregeln in Hinblick auf das Coronavirus zu halten, um dessen weitere Ausbreitung zu verhindern.

Informationen und Verhaltenstipps stellt die Stadt auf ihrer Internetseite www.schopfheim.de/Corona zur Verfügung gestellt.

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