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Schopfheim „Wir machen alle wieder auf“

Markgräfler Tagblatt

Corona: Gewerbeverein zieht positive Bilanz der Gemeinschaftsaktion / Ab Montag gelten neue Regeln

Mit einem blauen Auge aus der Krise: Der einheimische Einzelhandel hat die vierwöchige CoronaZwangspause dank seiner erfolgreichen Gemeinschaftsaktion – „Schopfheim hält zusammen“ – ganz gut überstanden und wappnet sich jetzt für die Wiederöffnung in der kommenden Woche.

Von Werner Müller

Schopfheim . „Unsere Anstrengungen haben sich ausgezahlt“, bilanziert Martin Bühler, Vorsitzender des Gewerbevereins, gegenüber unserer Zeitung.

36 Geschäfte hatten sich, wie berichtet, zusammengetan und während der Corona-Schließung per Inseraten und Plakaten gemeinsam auf ihre nach wie vor verfügbaren Dienstleistungen hingewiesen – vom Einkauf im Onlineshop über Telefonberatung bis hin zum Abhol- und Bringservice.

„Die Resonanz war sehr positiv“, so Martin Bühler. Alle hätten bewiesen, dass es trotz Schließung noch viele Möglichkeiten gibt, die Kunden bei der Stange zu halten. Die Händler hätten denn auch sehr viel Lob erhalten und vor allem hätten sehr viele Kunden das breite Angebot auch genutzt.

Auch bei den Kollegen im Gewerbeverein habe das Beispiel Schule gemacht. Beteiligten sich in der ersten Runde noch 25 Mitglieder an der Aktion, waren es beim zweiten Durchgang schon deren 36.

„Diese Initiative war sehr wichtig“, betont Martin Bühler. Sie habe nicht nur den Zusammenhalt im örtlichen Einzelhandel gestärkt, sondern auch dazu beigetragen, die verordnete Zwangspause einigermaßen schadlos zu überstehen . „Es ist besser gelaufen als befürchtet“, so der Gesamteindruck des Gewerbevereinsvorsitzenden.

Trotzdem freuen sich Bühler und seine Händlerkollegen auf das Ende der Zwangspause, die in seinen Augen durchaus früher kam, als noch Mitte März zu erwarten war. „Wir machen nächste Woche alle wieder auf“, kündigt er an. Für nahezu alle Geschäfte sei die von der Bundesregierung vorgeschriebene Maximalgröße von 800 Quadratmeter kein Problem.

Nicht ganz so einfach sei indes, die Auflagen hinsichtlich Hygienemaßnahmen und Abstandsregelung in die Praxis umzusetzen. Zwar hätten sich viele Geschäfte mittlerweile Spuckschutzvorrichtungen, Absperrfolien und Desinfektionsmittel besorgt. Trotzdem: „Wir müssen die Abläufe völlig neu organisieren“, weiß Bühler. Das gelte beispielsweise für die Zulassungsbeschränkungen – wie viele Kunden dürfen sich gleichzeitig im Laden aufhalten? Das werde ohne eine gewisse Kontrolle am Eingang nicht abgehen.

„Wir betreten absolutes Neuland, keiner weiß genau , wie das dann funktioniert“, glaubt Bühler und macht sich und allen Kunden im gleichen Atemzug keine Illusionen: „Ein unbeschwerter Einkaufsbummel wie vor Corona ist derzeit sicher noch nicht möglich“.

Er hofft indes sehr, dass die Lockerung der Kontaktsperrevorschriften nicht zu früh kommt und die Zahl der Infizierten nicht wieder steigt – mit unabsehbaren Folgen. Wäre eine zweite, im schlimmsten Fall dann noch längere Schließung in seinen Augen doch viel schwerer zu verkraften als die jetzt zu Ende gehende.

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